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So wird deine WG der beste Ort der Welt

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1. Neuzugänge Mitbewohner niemals nach dem Aussehen casten. Vor allem attraktive Jungs entpuppen sich überdurchschnittlich häufig als WG-Nieten. 2. Mietvertrag Keinen Vertrag unterschreiben, in dem es keinen Hauptmieter gibt. Zum Auszug einen Nachmieter zu finden, der allen (gleichberechtigten) WG-Mitgliedern und dem Vermieter genehm ist, kann richtig kompliziert werden. Und ohne diesen Nachmieter kommt man aus manchen Verträgen nicht mehr raus.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

3. Kommunikation I Reden, reden, reden – und zwar persönlich! Kommunikation über Zettel oder Skype macht aggressiv, weil jegliches soziale Schmierfett wie Charme, Selbstironie oder entschärfende Themenwechsel nicht zum Einsatz kommt. 4. Kommunikation II Und wenn sich der Zettel auf dem Küchentisch doch nicht vermeiden lässt: Ausdrücke wie Tu mir bitte einen Gefallen … umschiffen. So was klingt auf Papier noch zickiger. 5. Putzplan Den ohnehin labilen Putzplan unbedingt selbst auf Biegen und Brechen einhalten. Eine „Die anderen tun's auch nicht“-Denke ist der Anfang vom Ende. 6. Außenseiter Besonders in Dreier-WGs gilt: der großen Versuchung widerstehen, sich zu zweit gegen einen zu formieren. Zugegeben, ein WG-Depp erleichtert das Leben ungemein. Aber der ist dank anhaltender Lästerei irgendwann an allem schuld - an den Obstfliegen genauso wie am Klimawandel. Soviel Schuld ist jeder Stimmung abträglich. 7. Finanzen „Bringst du mir eine Milch mit?“ Bei allen finanziellen Dingen gilt: Entweder alle sind grundsätzlich großzügig oder es wird grundsätzlich auf den Cent genau abgerechnet. Alle Zwischenlösungen führen im Streitfall zu unwürdigen Aufrechenspielchen. 8. Pärchen in der WG I Immer auf die ursprüngliche WG-Bewohner-Anzahl bestehen. Soll heißen: die neue Freundin eines WG-Mitglieds nicht dauerhaft einziehen lassen. Frisch verliebt sein rechtfertigt vieles. Es rechtfertigt aber nicht, dass sich fünf statt vier Menschen auf 130 Quadratmetern drängeln müssen. 9. Pärchen in der WG II Und noch etwas an die Pärchenfraktion: Küche ist für alle da. Candlelight-Dinner, die ins Vorspielhafte ausarten, irritieren all jene, die sich nur mal schnell einen Kaba in die Mikrowelle schieben wollen. 10. Meckern Notfalls auch mal den Spielverderber geben. Sich nachts über 120 Dezibel im Nebenzimmer aufzuregen, wenn man am nächsten Tag raus muss, outet einen noch nicht unmittelbar als Spießer.


11. Bad „Ich will da rein!“ Nichts im Bad tun, wozu man keinen Wasseranschluss braucht. Schminken und Haare machen geht auch im Zimmer – und entspannt die Lage am Morgen sehr. 12. Mein und dein „Das hab ich dir schon zurückgegeben.“ Nach Dingen, die man innerhalb der WG verliehen hat, unbedingt innerhalb der nächsten zwei Tage fragen. Und umgekehrt: Ausgeliehenes möglichst bald zurückgeben. Manches taucht sonst nämlich erst beim Auszug wieder auf – wenn überhaupt. 13. Internet Illegal Filme aus dem Netz zu ziehen, ist unsozial. Noch unsozialer ist es jedoch, damit abends das gemeinsame W-Lan lahmzulegen. 14. Rollenmuster Sich als einziges Mädchen in der WG auf keinen Fall dazu hinreißen lassen, mehr zu putzen als die Jungs. Vor allem dann nicht, wenn die sich die Wäsche ohnehin noch von Mutti frei Haus liefern lassen – gebügelt und gestärkt. 15. Erwachsen-Sein Ermahnungen und Aufforderungen so formulieren, dass sie sich nicht anhören wie von der Super-Nanny abgeschaut. Schließlich ist die Rolle der WG-Mama keine besonders charmante. (Die des WG-Babys übrigens auch nicht.) 16. Verplantheiten Über kleinere Marotten wie herumliegende Unterwäsche oder häufiges Schlüsselvergessen auch mal wegsehen. Wer sich für so was anschnauzen lassen muss, hätte auch zu Hause wohnen bleiben können. 17. Hilfsmittel Für Putzpläne, Abrechnungen und alles andere auf Seiten wie roomiePla.net zurückgreifen. Da können WGs zum Beispiel einen Online-Aufgabenkalender führen oder Ausgaben eintragen. Ausprobieren lohnt sich! 18. Umgangsform Auch wenn sich rausstellt, dass man sich gegenseitig eigentlich nicht mag: Ein bisschen Small Talk ab und an verhindert, dass das Ganze ins Unzivilisierte abrutscht. Immerhin benutzt man ja dieselbe Dusche und dieselben Töpfe. 19. Partys „Heute Abend kommen ein paar Leute vorbei.“ Größere Feiern unbedingt anmelden. Das klingt nach Hausordnung und Heimleitung, gibt den Mitbewohnern aber eine faire Chance, den Abend auswärts zu verplanen. Zum Beispiel wenn klar ist, das die Musik so richtig schlecht werden wird. 20. No-Go-Sätze Sätze, die mit „Wir sollten mal …“ (gelbe Säcke besorgen, den Wasserhahn reparieren …) beginnen, sind so sinnfrei wie Schlagertexte. Das, was danach kommt, werden „wir“ nämlich sowieso niemals tun. „Wir“ werden es noch nicht mal auf unserer geistigen To-Do-Liste notieren.

Text: claudia-dambacher - Illustration: Judith Urban

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