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Anleitung zum Binge-Watching

Grafik: Daniela Rudolf

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Die Serie

"Party Down" folgt einer Truppe erfolgloser Schauspieler, Drehbuchautoren und Comedians, die ihr Geld als Mietkellner verdienen. Henry Pollard, gespielt von Adam Scott ("Parks & Recreation", "Stiefbrüder") ist ein depressiver Schauspieler, der mal Werbegesicht für eine Bier-Marke war und seitdem keinen einzigen Auftrag mehr hatte. Also hat er sich der Caterer-Firma "Party Down" des enthusiastischen Ex-Alki Ronald Wayne "Ron" Donald (Ken Marino) angeschlossen und sieht apathisch seiner deprimierenden Zukunft ins Auge. Seine Kollegen stehen auf ähnlich niedrigen Stufen der Karriereleiter: Constance (Jane Lynch) zehrt immer noch von einem kurzen Karrierehoch in den 1970er Jahren, der hohlköpfige Surferdude Kyle hält sich für Gottes Geschenk an Hollywood, auch wenn er zu dumm ist, sich zwei Zeilen Text zu merken, der Drehbuchautor und Science-Fiction-Nerd Roman geht allen mit seiner Überheblichkeit auf die Nerven - und die Stand-Up-Comedian Casey (Lizzy Caplan) versucht seit Jahren, Zutritt zum engeren Zirkel um Judd Apatow zu finden - vergeblich.

Diese Loser begleitet "Party Down" bei ihren Einsätzen auf ein paar äußerst bemerkenswerten Partys in ganz Hollywood. Jede Folge spielt auf einem Event - unter anderem der After-Party einer Porno-Preisverleihung, einer Orgie, die einfach nicht in Gang kommen will und dem Geburtstagsfest eines berühmten Schauspielers, auf dem kein einziger Gast erscheint.

Wo findest du die Serie?

Auf Hulu, Amazon, Youtube oder du kaufst sie dir auf DVD.

 

Der Zeitaufwand:

Zehn Stunden. Du hast also noch Zeit für den Samstags-Einkauf und das obligatorische Eltern-Telefonat.

 

Wo du Zeit sparen kannst:

Uff, das wird schwierig. Denn die "Party Down"-Opening Credits dauern sieben Sekunden. Und mitten im Abspann kommt für gewöhnlich noch eine kleine, meist wichtige Szene für die nächste Folge.  

 

Womit kannst du das vor deinem Gewissen rechtfertigen?

Die Macher von "Party Down" sind ein eingespieltes Team. Mit "Veronica Mars" (ebenfalls eine sehr unterhaltsame Serie über eine Schülerin, die nebenher als Privatdetektivin reüssiert) hatten sie erste Erfolge. "Party Down" war ihr zweiter Versuch, sich im Fernsehgeschät zu etablieren - Darsteller, Autoren und Produzenten waren nahezu identisch. Doch auch dieser Versuch ging ziemlich in die Hose.

 

Die Serie lief 2009 in den USA auf dem Spartensender "Starzs" fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit, obwohl die Serie gute Kritiken bekam - die allerletzte Folge sahen 16 000 Menschen. Die beiden Stars der Serie, Jane Lynch und Adam Scott waren da schon für neue Serien abgeworben - Lynch war nach der ersten Staffel zu "Glee" gewechselt und Scott ging zu "Parks & Recreation".  Jede einzelne Begebenheit wäre schwierig gewesen, die Kombination war das sichere Todesurteil für "Party Down". Dennoch ist "Party Down" unbedingt sehenswert.

 

So fühlst du dich am Tag danach:

Ein wenig verkatert, ein wenig versöhnt, ein wenig beschämt, ein wenig deprimiert. Eben wie nach einer guten Party. 

 

Und jetzt?

Du kannst zu den Anfängen der Macher gehen und dir "Veronica Mars" ansehen. Oder du folgst Adam Scott und schaust als nächstes "Parts & Recreation", Amy Poehlers Serie, die in der Stadtverwaltung der fiktionalen Kleinstadt Pawnee in Indiana spielt. Oder du nimmst dich des zu Unrecht unterschätzten Ken Marino an und besorgst dir seine Satire auf den "Bachelor" - die Yahoo-Serie "Burning Love". Nur eines solltest du tunlichst unterlassen: dir die völlig überhypte, hysterisch-unlustige Serie "Glee" reinzuziehen. 

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