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Das ist... Joshua Wong, 19-jähriger Demokratie-Aktivist aus China

Bild: Reuters / Bobby Yip

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Das ist...

Joshua Wong, 19-jähriger Aktivist aus Hongkong – der nicht nach Thailand einreisen durfte.

Der kann...

Für sein Alter auf eine erstaunlich lange Aktivisten-Karriere zurückblicken. Joshua Wong wurde als Kind christlicher Eltern in Hongkong geboren. Mit 14 Jahren organisierte er eine Aktivistengruppe, die sich gegen das verpflichtende Schulfach „Nationale und moralische Erziehung“ wandte, bei dem aus den ehemaligen britischen Kolonialbewohnern chinesische Patrioten gemacht werden sollten.

Noch in der Schule begann Wong, sich auch für die Demokratiebewegung zu engagieren. 2014 war der damals 17-Jährige das Gesicht der „Regenschirm-Bewegung“, die monatelang Straßen und Plätze in Hongkong besetzten. Die Demonstranten hatten mehr Mitspracherecht gefordert, waren aber letztendlich gescheitert. Mittlerweile ist Wong einer der Anführer der prodemokratischen Partei Demosisto.

Der kommt...

Nicht nach Thailand. Am Flughafen von Bangkok wurde der Aktivist gestern Nacht von der thailändischen Polizei zwölf Stunden lang festgehalten – möglicherweise auf Veranlassung der chinesischen Regierung. Davon ist zumindest die Organisation überzeugt, die Wong eingeladen hatte. Wong war nach Thailand geflogen, um an der dortigen Chulalongkorn-Universität über seine Demokratie-Kampagne zu sprechen – anlässlich des 40. Jahrestags der blutig niedergeschlagenen Studentenproteste von Thammasat. Doch Netiwit Chotipatpaisal, der Student, der Wong am Flughafen abholen sollte, konnte ihn dort nicht auffinden. Laut Chotipatpaisal wurden die thailändischen Behörden durch einen Brief der chinesischen Regierung über Wongs Besuch in Bangkok informiert. Mitarbeiter der Immigrationsbehörde bestätigten dem Guardian, dass Wong daran gehindert wurde, Thailand zu betreten und nach Hong Kong zurückgeschickt wurde.

Der geht...

nicht leise nach Hause. Als Wong heute Nachmittag Ortszeit am Flughafen von Hong Kong landete, gab er eine improvisierte Pressekonferenz, wo er von den vergangenen Erlebnissen berichtete: „Ich wurde beinahe zwölf Stunden alleine in einer Zelle festgehalten. Als ich nach meinem thailändischen Anwalt verlangt habe, wurde mir das verweigert, genauso wie mein Wunsch, meine Eltern von meinem Aufenthalt zu informieren.“ Und, so erklärte der Student, er sei „total enttäuscht“ von der Behandlung, die ihm zuteilgeworden sei.

Wir lernen daraus...

dass es hin und wieder schmächtige 19-jährige Studenten gibt, vor denen ganze Staaten Angst haben. 

Nur Google weiß, ....

dass Joshua Wong gar nicht so begeistert davon ist, das offizielle Gesicht der jungen chinesischen Demokratiebewegung zu sein. Vor zwei Jahren sagte er: „Wenn eine Massenbewegung sich in eine Verehrung für eine bestimmte Person wandelt, wird das zu einem großen Problem. Du brauchst keine Role Models, um Teil einer sozialen Bewegung zu sein, solange es dir um die Sache selbst geht.“

chwa

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