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Diese Website funktioniert nur offline

Foto: Screenshot/ chris.bolin.co/offline/

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Wer die Website von Chris Bolin unbedingt besuchen will, ist zu etwas gezwungen, was sich die meisten Website-Besitzer eigentlich am allerwenigsten von ihren Besuchern wünschen würden: Direkt wieder offline zu gehen. Denn anders lässt sich der Inhalt der Website gar nicht abrufen.

offline cover

Wer Chris Bolins Website online besucht, wird aufgefordert, offline zu gehen, um den Inhalt sehen zu können.

Foto: Screenshot/ chris.bolin.co/offline/

Klingt komisch, ist aber so. Warum, das zeigt sich dann auch spätestens, wenn man den Flugmodus anstellt: Auf der Homepage erscheint Text, gekennzeichnet als „2-Minute read”, den man eben am besten lesen sollte, wenn man bereits offline ist. Nur so kann man seine Message sofort verstehen und die Thesen an sich selbst überprüfen.

„Willst du produktiv sein?”, fragt Bolin darin auf Englisch. „Dann geh einfach offline, denn wenn du konstant im Internet bist, heißt das, dass du auch konstant unterbrochen wirst – sowohl von außen als auch von innen.”

Er habe deshalb diese Website als Experiment hochgeladen. Auf ihr sei es nicht möglich, sich einfach schnell weiter zu klicken – es gibt in diesem Moment ja weder weiterführende Links noch eine Internetverbindung –, deshalb wäre es wahrscheinlicher, dass man diesen Text zu Ende lesen würde. „Wenn du offline bist, ist das der einzige Ort, an dem du sein kannst”, schreibt Bolin und wirkt mit diesem Satz wie ein alter Poet.

screenshotbolin

Der Anfang des Textes, der erscheint, sobald man in den Flugmodus wechselt.

Foto: Screenshot/ chris.bolin.co/offline/

Wie sich schon anhand seiner Website erahnen lässt, bezeichnet sich Bolin gegenüber Motherboard als einen Offline-Befürworter”. Er selbst arbeitet zwar als Softwareentwickler viel online, wolle aber trotzdem mehr Designs sehen, die bewusst machten, dass unsere menschlichen Fähigkeiten, vor allem unsere Aufmerksamkeitsspanne, begrenzt seien. So sei er selbst auf die Idee gekommen, seinen Inhalt nur offline zugänglich zu machen.

Auf Twitter scheint die Idee zu gefallen, viele finden die Webseite „brilliant” und fragen, wie das Ganze funktionieren würde. Bolin tweetete daraufhin prompt eine Anleitung. Anscheinend scheint die Website aber nicht überall zu funktionieren: Einige User berichteten nämlich auch, dass die Seite auf älteren Browsern nicht laden würde. Auf den meisten Geräten sollte der Trick aber klappen.

 

Ob dann mit der geladenen Seite auch die Message beim User ankommt und er sich von da an öfter eine bewusste Auszeit vom Internet nehmen will, liegt dann aber natürlich ganz bei ihm selbst. 

lath

 

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