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„In den Neunzigern, da hatte ich ungefähr vier Leute, die mir Tee kochten!“

Foto: Daniel Karmann / dpa

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Die Zeiten sind hart, auch für einen Rockstar wie Liam Gallagher. Statt teuren alkoholischen Getränken in rauen Mengen gibt es für ihn nur einen Tee – und den muss er sich auch noch selbst zubereiten! Das ist deshalb bemerkenswert, weil sich das Selbst-den-Tee-kochen-müssen in einem kurzen, sehr lustigen Video der BBC zu einer Metapher der kriselnden Musikindustrie entwickelt.

Gallagher rührt zu Beginn des Clips in einem etwas seltsam anmutenden knallorgangenen Getränk, im Hintergrund steht ein kleiner Gewürzstreuer. Das sei gut für die Stimme. So oder sowas ähnliches habe man ihm erzählt, sagt er. Er nimmt einen Schluck, lobt sein Gebräu und erklärt (alle Schimpfwörter und „fuckings“ haben wir zur besseren Lesbarkeit entfernt): „In den Neunzigern hatte ich jemanden, der das machte, aber jetzt geht das nicht mehr. Das Geld ist knapp, zu knapp um auch nur drüber zu sprechen, also musst du es selbst machen, nicht wahr? In den Neunzigern, da hatte ich ungefähr vier Leute, die mir Tee kochten!“

Was ist passiert? Die klassische Musikbranche ist ein sterbendes Tier. Früher waren es die Raubkopien, die die Plattenfirmen und die Künstler um ihre Einkünfte brachten, heute sind es das Internet und die (fast) kostenlosen Streaming-Dienste. Der Frust darüber entlädt sich bei Gallagher nun bei einer Tasse Tee (wir nehmen an, es war kein Beruhigungstee).

Heute kaufe niemand mehr Platten, sagt Gallagher. Die ganzen kleinen Schlaumeier würde ihre Musik einfach downloaden – für nichts! „Und da wundert sich noch einer, dass es keine richtigen Rock’n’Roll-Stars mehr gibt! Weil es das (Teekochen, Anm. d. Red.) ist, was ihr uns machen lasst“, sagt er und rührt wild in seinem Tee.

Wir lernen daraus: Das Leben und das Musikbusiness ist kein Teekränzchen und auch ein Rockstar kocht nur mit Wasser, höhö.

bdie

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