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Das Ding der Woche: Macaron, die Hipster-Süßigkeit der Stunde

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Macarons, das klingt so vertraut. Da denkt jeder gleich an Plätzchen - insbesondere an Kokosmakronen. Aber wer sich ein bisschen mit Hipstersüßigkeiten auskennt, ahnt schon, dass von jenen keine Rede sein kann. Denn damit Süßigkeiten sich den „Hip“-Stempel auf die Stirn drücken dürfen, müssen sie schon etwas mehr zu bieten haben, als Kindheitserinnerungen oder bloßen Wohlgeschmack.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Zum Beispiel Luxus und exzellentes Aussehen. Nicht nur der Cupcake, das edle Törtchen reicher New Yorker Singlefrauen, besitzt diese Eigenschaften - auch der französische Traditionskeks Macaron weist diese beiden Kennzeichen auf. In seiner Heimat ist er nämlich nicht etwa das, was wir unter „Keks“ verstehen: jenes trockene Gebäck, das Oma immer so im Schrank hat. Nein, französische Macarons sind Kekse, so fein wie Pralinen. Kekse als Lebensart, luxuriöse Dekadenz in Häppchenform. Das Macaron besteht aus zwei glatten Mandelbaiserschalen, die durch eine Buttercreme zusammengehalten werden. Es gibt sie in den verschiedensten Geschmacksvarianten - von Limone über Pistazie bis hin zu Kirsche und Basilikum. In Supermärkten oder gewöhnlichen Bäckereien sucht man sie vergeblich, denn Macarons sind eine teure Spezialität. Ihre Geschichte geht vermutlich bis auf das Jahr 791 zurück. Fest steht, dass sie in Frankreich und der Schweiz seit spätestens 1950 zur nationalen Backtradition gehören. Und weil Macarons angeblich auf einem unanachahmlichen Geheimrezept basieren, verdienen sich die Marktführer Sprüngli, Ladurée und Pierre Hermé derzeit wohl dumm und dämlich an ihnen. Bei einem Durchmesser von etwa fünf Zentimetern können sie in Feinkostgeschäften bis zu zwei Euro pro Stück kosten. Aber immerhin werden sie dann vom Personal auch in Seidenpapier geschlagen, in elegante Papiertaschen gelegt und schließlich feierlich überreicht. Ein Gefühl, als hätte man gerade ein teures Designer-Kleid erstanden. Aber im Gegensatz dazu ist der Macaron-Erwerb für den Normalmenschen gerade noch erschwinglich, ein Luxus, den man sich getrost hin und wieder gönnen kann, um sich einfach mal wieder besonders zu fühlen. Pralinen, Cupcakes oder Macarons sind für Durchschnittsbürger wohl so etwas wie der kleinste gemeinsame Nenner mit der feinen Gesellschaft. Und deshalb kommt derzeit kaum ein Hipstermädchen-Blog ohne sehnsüchtige Bilder von der bunten Süßigkeit aus. Was vor Monaten in Form von opulent besahnten

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