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Leicesters Topstar spielte mit elektronischer Fußfessel

Illustration: Katharina Bitzl

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Leicester City kannten in Deutschland vor einem Jahr nur Hardcore-Fußballfans. Jetzt sind die "Foxes" Meister der englischen Premier League geworden. Ausgerechnet in England, wo die weltweit höchsten Summen für Spieler fließen, schafft es ein Team mit einem Marktwert von 127 Millionen Euro, die üblichen Titelaspiranten (Arsenal, Manchester City & United und Chelsea) zu überholen, obwohl deren Kader jeweils mehr als 400 Millionen Euro wert sind. Das ist in etwa so, als ob Darmstadt auf einmal die Bundesliga gewinnen würde. Das alleine ist eigentlich schon verrückt genug. Trotzdem gibt es noch eine Menge abstruser Fakten über diesen Titelgewinn. Wir haben mal gesammelt. 

  • Die Wettquote auf einen Premier League-Titel von Leicester lag vor Beginn der Saison bei 5000:1. Als wahrscheinlicher galt bei vielen Wettanbietern, dass Kim Kardashian bis 2020 US-Präsidentin wird (2000:1), Robert Mugabe den Friedensnobelpreis gewinnt (1000:1) oder das Loch Ness Monster entdeckt wird (500/1).
  • Tom Hanks hat behauptet, 100 Pfund auf den Sieg von Leicester gesetzt zu haben.
  • In der vergangenen Saison war Leicester am 31. Spieltag (von 38) Tabellenletzter. Dann gewannen die Foxes sieben der letzten acht Spiele und sicherten sich den 14. Platz.
  • Eine Theorie für den Erfolg: 2012 wurden die Gebeine von König Richard III. in Leicester unter einem Parkplatz gefunden. Im März vergangenen Jahres wurden seine Überreste in der örtlichen Kathedrale feierlich bestattet. Zu dem Zeitpunkt war Leicester Tabellenletzter. Danach setzte die Siegesserie ein, die Leicester den Klassenerhalt sicherte.
  • Jamie Vardy, der Topstar der Saison, wurde vor knapp zehn Jahren zu einer Bewährungsstrafe verurteilt – wegen einer Kneipenschlägerei. Deswegen musste er zwischenzeitlich mit elektronischer Fußfessel spielen. 
  • Im Netz kursiert seit Februar der Hashtag #whenididaleicester, unter dem User Momente beschreiben, in denen sie etwas Unglaubliches erreicht haben. "Ich habe als fünftbester Ingenieur in Südafrika abgeschlossen. Nichtmal ich hab das erwartet, geschweige denn alle anderen.", twittert zum Beispiel ein User.
  • In ganz Europa ist ein Hype um den plötzlich erfolgreichen Underdog-Club entstanden. Ein italienisches Facebook-Event mit 64.000 Zusagen plant eine gemeinsame Reise zum letzten Spieltag der Foxes. 
  • Mitte dieser Saison ging bei Leicesters Stadtrat der Antrag ein, eine Straße nach Starstürmer Jamie Vardy zu benennen. Der Angreifer hatte einen neuen Premier-League-Rekord aufgestellt, als er in elf Partien in Serie traf.
  • Beim Spiel gegen Norwich City konnte der Jubel der Leicester-Fans von Messgeräten als Erdbeben der Stärke 0,3 nachgewiesen werden.
  • Im Sommer wird eine Ausstellung über die vergangene Saison der Foxes im New Walk Museum in Leicester zu sehen sein.
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