Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben

Foodwatch verleiht den „Goldenen Windbeutel 2018“

Foto: foodwatch/Collage: jetzt

Teile diesen Beitrag mit Anderen:

Der „gesunde Zwischensnack“, der nur aus Zucker und Fett besteht, oder der „naturbelassene Eintopf“, der beim genauen Hinschauen doch zehn Zusatzstoffe beinhaltet: Das sind nur zwei der Kandidaten für den „Goldenen Windbeutel 2018“. Seit 2009 verleiht der Verein foodwatch die Auszeichnung „für die dreisteste Werbelüge des Jahres“, wie sie schreiben.

05 heinz

Das „Kids Tomato Ketchup“ kostet bis zu 40 Prozent mehr als das Pendant für Erwachsene, obwohl der Ketchup exakt der gleiche ist. Hinzu kommt: Nach Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sollten gezuckerte Ketchups gar nicht für Kinder beworben werden.

Foto: foodwatch
06 corny

„Corny Milch“ bewirbt Hersteller Schwartau wie eine gesunde Zwischenmahlzeit mit Aussagen wie „ideal für den kleinen Snack mit Milch zwischendurch“ oder „mit dem Plus an Calcium“. Tatsächlich besteht das Produkt zur Hälfte aus Zucker und Fett.

Foto: foodwatch
03 olive

Der Bio-Hersteller Dennree wirbt mit „reinem Genuss“. Dabei besteht das vermeintliche Olivenöl zur Hälfte aus weniger hochwertigem Sonnenblumenöl. Eine Verbraucherin kritisiert auf einer foodwatch-Plattform: „Der Name Bratöl Olive suggeriert einem, dass es sich ausschließlich um Olivenöl handelt. Leider enthält es aber nur 51% Olivenöl.“

Foto: foodwatch
04 erbseneintopf

Der Erbseneintopf von Edekas Eigenmarke „Gut & Günstig“ kommt naturbelassen daher – auf der Vorderseite der grünen Dose verspricht Edeka werbewirksam „Garantiert ohne: geschmacksverstärkende Zusatzstoffe und Farbstoffe“. Was erst die Zutatenliste im Kleingedruckten auf der Rückseite offenbart: Trotzdem sind ganze zehn Zusatzstoffe enthalten.

Foto: foodwatch
02 smartwater

Hinter dem „Dampf-destillierten“ Wasser steckt ein simpler Trick: Das Wasser wird verdampft und dann wieder aufgefangen, verloren gegangene Mineralstoffe werden künstlich wieder hinzugefügt – ernährungsphysiologisch völlig unnütz. Mit 1,65 Euro pro Liter ist das „Smartwater“ bis zu sieben Mal teurer als herkömmliches Mineralwasser.

Foto: foodwatch

Wer den „Goldenen Windbeutel“ verliehen bekommt, entscheiden die Verbraucherinnen und Verbraucher selbst. Online kann man abstimmen, zur Teilnahme geht es hier.

Foodwatch möchte darüber aufklären, wie große Konzerne Lebensmittel produzieren und vermarkten. Der Verein setzt sich für eine Gesetzgebung ein, die bei Lebensmitteln die Interessen der Verbraucher in den Vordergrund rückt. Bisherige Windbeutel-Preisträger waren unter anderem der Trinkjoghurt Actimel von Danone (2009), die Milch-Schnitte von Ferrero (2011) und ein Instant-Tee für Kinder von Hipp (2012). Vergangenes Jahr ging der Negativpreis an einen überzuckerten Kinderkeks der Firma Alete. 

Der Verein übergibt den „Goldenen Windbeutel“ dieses Jahr zum achten Mal. Die Preisverleihung findet traditionell im Firmensitz des Siegers statt. Bislang wollte aber keines der ausgezeichneten Unternehmen den Negativpreis annehmen – wenig verwunderlich. Bleibt zu sehen, wer dieses Jahr das Rennen macht. Und auch, ob der Preis Unternehmen irgendwann auch wirklich zum Umdenken animiert und dazu motiviert, Verbraucher nicht mehr gezielt zu täuschen.

soas

Mehr zum Thema Ernährung:

  • teilen
  • schließen