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Kinderkriegen

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Illustration: dirk-schmidt Egal, wie viele Fernsehserien über glückliche Singles es gibt und egal, was die Politiker sagen: Kinderkriegen ist toll. Nicht für den Staat, sondern für dich. Und auch gar nicht so schwer. Muss aber natürlich jeder selber wissen, ob und wann er Nachkommen in die Welt setzen will. Damit du dich bei dieser Entscheidung dann ganz von deinen Gefühlen leiten lassen kannst, werden hier schon mal vorab die wichtigsten technischen Dinge geklärt. 1. Sobald sich der Streifen am Schwangerschaftstest verfärbt hat, greife zum Telefon und melde dein Kind an den fünf Kinderkrippen in deiner Nähe an. Achte dabei auch auf die Verwendung von anthroposophischem Kinderspielzeug. Nein, halt, das hättest du ja schon letztes Jahr tun müssen. 2. Die Geburt eines Kindes deckt die Krankenversicherung der Mutter ab. Du musst dir nur ein Krankenhaus aussuchen und dich ca. in der 18. Schwangerschaftswoche anmelden. Vergiss dabei nicht den Mutter-Kind-Pass, den es beim Frauenarzt gibt. 3. Es empfiehlt sich, die Großeltern-Enkelkind-Beziehung so früh wie möglich zu fördern. Ruf deine Eltern ruhig jeden Tag an und erzähle, wie schön ihr Enkel im Bauch heranwächst und wie fleißig er schon tritt. Deine Eltern wirst du später noch öfter brauchen. 4. Mach es dir bei der Namensgebung nicht zu schwer, spätestens in vier Jahren ist auch der ausgefallene isländische Name mit den zwei Os Mode. Halte dich einfach an die Namen der Großeltern väter- oder mütterlicherseits. 5. Jetzt ist er da, der neue Mensch. Er hat zwar schon einen Namen, muss aber noch in die gut funktionierende Gesellschaft mit all ihrer Bürokratie eingegliedert werden. Das Kind braucht eine offizielle Existenzbestätigung. Das ist die Geburtsurkunde. Die entsprechenden Formulare füllst du noch im Krankenhaus aus, sie werden dann von dort an das zuständige Standesamt weitergeleitet. Dort wird der Name des Kindes und der Eltern in das Geburtenbuch eingetragen. Jetzt musst du als Vater oder Mutter nur noch auf das Standesamt gehen und die Urkunde abholen, das Kind selbst muss dabei nicht anwesend sein. 6. Mit der Geburtsurkunde kommst du endlich an das wirklich Wichtige: das Geld. Die Anträge für das Kindergeld können bei der Agentur für Arbeit runtergeladen und dann ausgefüllt per Post eingeschickt werden. Als Beweis für das Kind dient die Geburtsurkunde. Achtung: Kindergeld bekommt nur jeweils einer der Elternteile, der andere muss per Unterschrift sein Einverständnis geben. Ach ja, es gibt 154 Euro im Monat. 7. Für einkommensschwache Haushalte gibt es außerdem den sogenannten Kinderzuschlag, je nach Einkommen maximal 140 Euro im Monat und nicht länger als 36 Monate. Das entsprechende Formular gibt es auch bei der Agentur für Arbeit. 8. Wenn das alles erledigt ist, kannst du dich ja schon mal nach der richtigen Grundschule umsehen, schließlich ist das erzieherische Umfeld äußerst wichtig für die Entwicklung des Kindes.

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