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Momente aus #München

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Was wird wohl das meistfotografierte Motiv in München sein? Müsste man raten, würde man wohl auf Marienplatz tippen. Diese Vermutung kommt auf, wenn man mal wieder die Treppenstufen aus der U-Bahn-Station hinaufsteigt – nie aufrecht, sondern geduckt, und man mit entschuldigendem Blick unter gezückten Smartphones und Spiegelreflexkameras durchhuscht. Dass sie stimmt, kann man neuerdings auch auf Instagram nachprüfen, genauer auf zwei neuen Websites, auf denen Instagram-Fotos nach den Städten und Orten gefiltert werden, an denen sie gemacht worden sind.

Worldc.am und Yourpicnow.com heißen die beiden Projekte. Worldc.am aus Schweden ist seit Herbst 2012 online und nutzt neben Instagram noch Foursquare, Geonames and Geoplugin, um nach Städten und sogar Bars, Straßennamen und anderen Orten zu filtern. Auf Yourpicnow tickern seit August 2012 alle 30 Sekunden neue Instagram-Fotos ein – gefiltert nach Städten. Der Münchner Pedro de la Rosa hat ein Modul programmiert, dass Instagram-Bilder nach Geo-Tag-Standorten, also Längen und Breitengraden, sowie nach Städte- und Ortsnamen sammelt.

Wir haben uns mal umgesehen, welche Motive die Instagram-User in Münchner fotografieren und nachgefragt, warum sie genau das festgehalten haben. Neben Personengruppen vor dem Neuen Rathaus, Hofbräuhaus-Krügen und Gruppenfotos beim Weggehen sind nämlich auch ganz besondere, persönliche Momente dabei.

Auf den nächsten Seiten erzählen Instagram-Benutzer die Geschichte zu ihren München-Schnappschüssen: 


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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


1. Karla Paul, 29, Redaktionsleiterin und Social-Media-Managerin aus München
"Ich kam am frühen Morgen am Kolumbusplatz aus dem Haus, dort werden direkt an den Altglascontainern oft Dinge abgestellt, die andere Menschen vielleicht noch brauchen können. An diesem Tag war das dieser Bär. Eigentlich lag er auf der Nase, ich habe ihn wenigstens ordentlich hingesetzt. Als ich am Abend wiederkam, war er nicht mehr da."

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


2. Karel Eissner, 38, Grafik-Designerin und Fotografin aus München
"Das ist eine Straße, die zwischen Wohnhäusern und einem Friedhof verläuft. Ich komme dort fast jeden Tag vorbei, darum ist die Straße für mich wichtig. Zu jeder Jahreszeit erzählt sie eine andere Geschichte."

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


3. Kankamol Nokkaew, 17, Schüler aus Thailand
"Ich bin zur Zeit Austauschschüler am Carl-Spitzweg-Gymnasium in Germering. Mit ein paar Freunden war ich an einem Nachmittag am Marienplatz. Als wir sahen, dass sich um einen Straßenkünstler ein paar Leute scharten, wollten wir das genauer sehen. In dem Moment ging ein Kind auf den Künstler zu, so, als wollte es ihm die Hand schütteln. Ich musste mich beeilen, dass ich abdrücke, bevor sich die beiden berührten. Bei dem Bild muss ich immer an den Ausdruck ‚nice to meet you' denken."


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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


4. Flora Immler, 24, Innenarchitektur-Studentin aus München
"Das Foto habe ich in der Haltestelle Klinikum Großhadern aufgenommen, wo ich jeden Morgen auf die U-Bahn warte. Wenn man auf dem Bahnsteig steht und nach oben sieht, entdeckt man die bunten Querträger an der Decke und die Überwachungskamera. Ich habe die Farben etwas bearbeitet, jetzt sieht es aus, als würde die Kamera wie ein Star auf einer Bühne stehen. Gleichzeitig überwacht sie auch, ‚Big brother is watching you' habe ich dazugeschrieben. Ich fotografiere gern Kameras."

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


5. Bryan Lee, 19, Grafik-Student aus Birmingham
"An diesem Nachmittag war ich mit meinen Freunden im Englischen Garten unterwegs. Lukas und ich waren ganz fasziniert von dem Licht, von der Sonne und der Natur dort, darum haben wir das Foto gemacht. Danach waren wir im BMW Museum, im Olympiapark, in der Allianz Arena, in der Modernen und in der Alten Pinakothek. Und natürlich im Café Kosmos und dem ‚Hans im Glück'." (Credit: Lukas Ching)

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Illustration: Julia Schubert


6. Patrick Gerber, 24, Klempner aus Luzern (Schweiz)
"Mit ein paar Freunden habe ich Silvester in Budapest gefeiert. In München und Wien haben wir angehalten. Mein Freund war schon mal in München und hat mir die Straße gezeigt, in der ‚die Reichen' einkaufen, die Theatinerstraße. Am Marienplatz sahen wir eine Unterführung. Dort war alles ziemlich dreckig und die Rolltreppe zugewachsen, voller Erde und Müll. Früher war dort auch ein Geschäft, aber das war zerstört und komplett leer. An der Oberfläche ist alles so luxuriös und schön, unten genau das Gegenteil. Das wollte ich festhalten."


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Illustration: Julia Schubert


7. Kamonpan Tschoner, 26, aus München 
"Ich komme aus Bangkok und bin im Sommer 2012 nach München gezogen. An diesem Tag bin ich mit meinem Mann im Schlosspark Nymphenburg spazieren gegangen. Die Atmosphäre dort ist toll, außerdem wohne ich gleich um die Ecke. Ich hatte plötzlich die Idee, dass ich gern ein Foto von mir hätte, auf dem man mein Gesicht nur halb sieht und wenn ich meine Augen geschlossen habe. Er hat eins von meinem ganzen Gesicht gemacht, wir haben es am Computer zugeschnitten." (Credit: Stefan Tschoner)

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Illustration: Julia Schubert


8. Markus Weiß, 35, Journalist aus München
"Das war an einem Samstag, ich war mit einer Freundin in der Stadt einkaufen. Auf einmal bin ich stehengeblieben und musste die eingeschneiten Stühle vor dem Café Luitpold fotografieren. Ich wohne schon seit sieben Jahren in München, versuche aber immer mit offenen Augen durch die Stadt zu gehen. Auch in einer Straße, in der ich schon hundert Mal war, entdecke ich immer wieder neue Sachen."

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Illustration: Julia Schubert


9. Karla Paul, 29, Redaktionsleiterin und Social-Media-Managerin aus München
"Ich gehe fast jeden Tag mit meinem Hund in den Frühlingsanlagen an der Isar spazieren. Vor einem knappen halben Jahr haben dort Unbekannte auf ganz viele Bäume Herzen gesprayt. Gerade bei düsterem Wetter leuchten sie so richtig."


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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


10. Yulia Gusak, 29, Film- und Theaterschauspielerin aus Moskau
"Ich hatte im Dezember einen Auftritt beim Jugendtheater- und Musikfestival JULA. Am Tag vor meiner Abreise habe ich einen Spaziergang gemacht. Ich bin mit meinen Freunden den Rathausturm hochgefahren, dort ist das Foto entstanden. Die Aussicht auf die Stadt hat mich sehr bewegt. Ich habe an diesem Tag viele Fotos gemacht, auch dort oben. Aber das hier war das beste, meine ganz persönliche Sicht auf die Stadt."

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


11. Miriam Müller, 30, Online-Redakteurin
"Zwei Zugroaste unterwegs! Ich war mit einer Freundin in der Stadt, es war ein sonniger Spätherbsttag und wir wollten Fotos für meinen Blog frlmueller.de machen. Dieses Foto entstand vor dem Maibaum am Viktualienmarkt. Nach einer längeren Zeit der Münchendepression haben wir gemerkt, wie schön es hier eigentlich ist, darum der Freudensprung."

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Illustration: Julia Schubert


12. Torsten Weindl, 33, Sr. Industry Analyst bei Google in Hamburg
"Das Foto habe ich im November 2011 vom Alten Peter aus aufgenommen, die Blickrichtung müsste ungefähr Südwesten sein. Meine damalige Freundin Rachel war zu Besuch, ich wollte ihr meine Heimatstadt von ihrer besten Seite zeigen. Einen Monat vorher war ich von einem mehrmonatigen USA-Aufenthalt im Silicon Valley zurückgekommen, einen Monat später bin ich nach Hamburg gezogen, um bei Google anzufangen."


Text: kathrin-hollmer - Credits: s. Fotos

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