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„Dann musste ich zu Fuß nach Hause laufen“

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Für die meisten Menschen ist die Führerscheinprüfung das adrenalinhaltigste Erlebnis ihrer Lebens – jetzt.muenchen hat auf der Straße nach besonderen Erlebnissen aus der Fahrschule gefragt.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Patrick, 19 Ein Kumpel von mir verursachte während seiner Prüfung einen eigenen Totalschaden und hat gleichzeitig noch 16 Autos gerammt. Die Prüfer wollten ihn testen und haben ihn in eine viel zu kleine Lücke einparken lassen. Er fuhr dann vollgas in ein parkendes Auto. Dummerweise war bei dem die Handbremse nicht angezogen. Das Auto rollte nach vorne, rammte das nächste Auto und immer so weiter. Die Fahrschule musste die ganzen Schäden bezahlen und ist pleite gegangen. Bei mir war es dafür einfach: Ganze 600 Meter musste ich fahren.


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Illustration: Julia Schubert

Katrin, 19 Führerschein in Deutschland? Ist viel zu teuer. Deswegen mache ich meinen in Polen. Da kostet er nur ein Drittel. Meine Freundin macht das auch gerade, die Schilder sind ja in ganz Europa die gleichen.


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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

David, 33 Ich habe an einem einzigen Tag meinen Motorrad-, PKW- und LKW-Führerschein gemacht – und alle drei sofort bestanden. Mit dem Fahrlehrer hatte ich ein super Verhältnis. Bei der LKW-Prüfung bin ich zu langsam gefahren, da hat er auf sein Gas gedrückt und mir geholfen. Der Prüfer auf der Rückbank hat das nicht gemerkt. Heimliche Zeichen sind doch sowieso Gang und Gebe. Was mir noch aufgefallen ist: Autofahren hat nichts mit Intelligenz zu tun. Manche Menschen sind eigentlich totale Genies, bei der praktischen Prüfung aber versagen sie.


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Illustration: Julia Schubert

Dominik, 22 Während meiner Fahrprüfung war das Auto total voll. Der Prüfer hatte noch seinen Lehrling dabei. Alles war still und auf jede meiner Bewegungen wurde geachtet. Da habe ich schon weiche Knie bekommen. Blöderweise habe ich dann einen gravierenden Fehler gemacht: ein Stoppschild überfahren. Jedes einzelne Stoppschild im Dorf hatte ich davor zur Übung abgefahren, außer dieses. Die Reaktion vom Prüfer: „Sie wissen wo's zurück geht.“ Dann musste ich tatsächlich aussteigen und zu Fuß laufen. Sehr ärgerlich.


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Illustration: Julia Schubert

Benno, 23 Ich glaube mein Fahrlehrer war ein bisschen pervers. Immer wenn ich hochkonzentriert mit beiden Händen das Lenkrad im Fahrschulauto umklammert hatte, wollte er mir unbedingt irgendwelche Bonbons zwischen die Lippen schieben. Außerdem hatte er so eine verrückte Sonnenbrille, die sich automatisch bei Sonnenschein dunkel verfärbt hat. Bei der Prüfung musste ich einparken und stand einen Meter vom Bordstein weg. Ungefähr zehn Minuten habe ich dann hin und her rangiert und am Ende hatte ich den Abstand vielleicht um fünf Zentimeter verringert. Bestanden habe ich trotzdem.


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Illustration: Julia Schubert

Simone, 28 Mein Fahrlehrer, der Franz, war ein prima Kerl. Aber bei meiner Prüfung herrschte schlechte Stimmung. Ich war so darin vertieft, die Spiegel zurechtzurücken, dass ich das Banalste übersehen hatte: mich anschnallen und die Handbremse lösen. Ich habe es trotzdem geschafft. Vielleicht lag das daran, dass ich mir öfters das Auto von meiner Mutter ausgeliehen hatte. Einmal wollte ich mit meiner Freundin unbedingt eine CD kaufen, da haben wir uns den Schlüssel geschnappt und sind ohne Führerschein losgefahren. An einem steilen Berg ist mir der Wagen dann abgesoffen. Ist aber doch alles gut gegangen und keiner hat was gemerkt.


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Illustration: Julia Schubert

Edwin, 65 Fahrstunden? Hatte ich nicht. Bei mir hat das gereicht, wenn ich ein paar Mal mit meiner Stiefmutter als Beifahrerin rumgefahren bin. In meiner Stadt kannte eh jeder jeden. Ich musste nur um den Block fahren, der Prüfer hat sich eine Wurstsemmel gekauft, das war’s dann auch schon. Ein paar Fragen hat er noch gestellt, aber die hatte mir mein Lehrer schon am Tag davor gesagt. Gekostet hat das alles fast nichts, nur die Verwaltungsgebühren.


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Illustration: Julia Schubert

Melina, 18 Ich drück’ mich schon Ewigkeiten vor den praktischen Fahrstunden. Ich habe Angst, wenn es zu schnell wird und ich hasse LKW. Außerdem mag ich Autofahren nicht wegen der Umwelt. In München kann man doch alles zu Fuß erreichen. In der Theoriestunde erzählen die immer was von Kupplung und Motor, die Jungs finden das toll, für mich ist das unglaublich uninteressant. Aber ich muss da jetzt durch, ích habe ja schon angefangen und gezahlt.


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Illustration: Julia Schubert

Michi,19 Ich mache den Führerschein gerade. Das ist schon alles aufregend, eigentlich bin ich vor jeder Fahrstunde wieder nervös. Vor allem das schnelle Reagieren fordert einiges. Und Anfahren am Berg, das ist das Schlimmste.


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Illustration: Julia Schubert

David, 18 Der Führerschein war für mich kein Problem. Seit ich 15 bin, konnte ich mit dem Golf von meinem Vater auf Feldwegen rumfahren. Als ich ihn dann hatte, habe ich gefeiert.

Text: natalie-berner - Fotos: nb

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