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Das ist das Münchner Internet

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Dieser Tage findet das wohl größte In-Echt-Treffen der deutschen Blogosphäre statt: die re:publica 11 in Berlin. Dort versammelt sich alles, was an digitaler Kultur interessiert ist, um auf zahlreichen Podiumsdiskussionen über Gegenwart und Zukunft des Netzes zu sprechen. Wir haben die Veranstaltung als Anlass genommen, einen genauen Blick auf das Münchner Internet zu werfen und stellen zehn der bekanntesten Münchener Internet-Gesichter vor.
 
1. Deef

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Harte Fakten: Deef Pirmasens bloggt seit 2005 unter gefuehlskonserve.de und hat als @Deef gut 3200 Follower auf Twitter.
Worum geht’s? Literatur im Allgemeinen, selbstvertonte Hörspiele im Speziellen, Münchner Popkultur, Videospiele. Und Friseursalons, deren Namen ein Verbrechen sind. Außerdem schreibt Deef seit neuestem über Bisexualität unter bisexualität.org. Ansonsten veranstaltet er jede Menge Lesungen, mit denen er bisweilen auch durch Deutschland und Europa reist.
Typischer Post: „Alles nur geklaut?“ – vielleicht nicht sein typischster, aber mit Sicherheit sein legendärster Post. In ihm deckte Deef den Abschreibe-Skandal von Helene Hegemanns Roman „Axolotl Roadkill“ auf.
Der Leser: Bestaunt das Schaffen des nerdig-alternativen Deef Pirmasens und ist gespannt, was da noch alles kommen mag.
Das sagt er über sich: „Servus Freunde, ich bin Deef Pirmasens – Konsolero, München-Compañero, Twitter-Transmitter.“
 
2. Happy Schnitzel

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Harte Fakten: Susanne Reindke bloggt seit 2008 auf happyschnitzel.com. Als Twitterstar @HappySchnitzel hat sie gut 24 000 Follower. Im echten Leben arbeitet sie als Online-Redakteurin bei NEON.
Worum geht’s? In ihrem Blog finden sich Gedankenfetzen, Songtextromantik und Alltagsgefühligkeiten. Auf Twitter dichtet Susanne Wortspiele, die manchmal niedlich, oft auf den Punkt getroffen und fast immer sehr lustig sind. Sie ist deshalb Stammgast auf jeder deutschen Twitterlesung und im Twitterbuch des PONS-Verlags vertreten.
Typischer Tweet: „Zuhause ist da, wo man das WLAN-Passwort kennt.“
Der Leser: Lenkt sich gern mit Buntem, Kuchen und ein wenig Sarkasmus vom tristen Alltag ab.
Das sagt sie über sich: „Dunkelmüde & hellwach. Teil einer großen, rastlosen Bewegung nach Irgendwohin, immer auf der Suche nach Irgendwas. Auf dem Weg nach Hause. Mittendrin und voll dabei. Der Rest ist Musik, Kunst und Firlefanz.“
   
3. @inesmaedchen
Harte Fakten: Die 20-Jährige Ines Kuchler hat gut 4,500 Follower auf Twitter. Durch ihre zwischenzeitliche Autorenschaft beim Titten- und Popkulturblog Amy&Pink brachte sie es endgültig zum Durchbruch bei sensationsgeilen Internet-Teenies. Mittlerweile konzentriert sie sich wieder ausschließlich auf das Twittern.
Worum geht's? Um die Intimitäten eines pseudodekadenten @inesmaedchen. Vieles von dem was sie schreibt, will man eigentlich gar nicht so genau wissen – hinschauen muss man dann aber doch.
Typischer Post: „Esse seit Monaten nur noch Tütensuppe und Reis. Ist ja auch egal, ob ich an Glutamatvergiftung sterbe, solange ich dabei Prada trage.“
Der Leser: Würden sich nicht tatsächlich immer mal wieder amüsante und intelligente Sprachperlen unter ihren Tweets befinden, hätte er sie eigentlich schon längst entfollowt. Ganz bestimmt.
Das sagt sie über sich: „Meine Online Reputation bringt deinen Social Media Experten zum Weinen.“
 
4. pale.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Harte Fakten: Lea Rieck und Sylvia Weber haben sich nach einigen Jahren als einsame Modebloggerinnen auf paleisacolor.de zusammengetan. Lea hat als @LeaPale gut 400 Follower auf Twitter, Sylvia als @paulaofpale ungefähr 60.
Worum gehts? Neben der Mode und ihrem Alltag widmen sich die beiden auch anderen Themen wie Kunst, Fotografie und Musik.
Typischer Post: Schwierig. Bisweilen fehlt es der Themenauswahl etwas an Kontur.
Der Leser: Müncher Super-Paper-Fans und Kunstgeschichtestudentinnen mit Dutt auf dem Kopf.
Das sagen sie über sich: „Beide haben wir schon etwas Bloggerluft geatmet und verweisen am besten auf unsere alten Blogs, die für die Frage des „wer?“ aufschlussreich sind: Lea mit lealoves.blogspot.com und Paula mit berlinavia.de“.
 
5. Zehra Spindler
Harte Fakten: Die 42-Jährige hat als @ZettSpindler gut 2700 Follower auf Twitter. Ihren großen Durchbruch erzielte sie mit der Zwischennutzung des alten Giesinger Hertie-Kaufhauses als Partyort des Jahres 2010: Puerto Giesing.
Worum geht’s? Frau Spindler tritt in einer merkwürdigen Mischung aus wirrem Chaos und unglaublich zielstrebiger Power für die Undergroundigkeit der Stadt ein. Gerne umgibt sie sich dabei mit der obersten Hipsterriege der Stadt.
Typischer Tweet: „München, du geile Sau!“
Der Leser: Wartet eigentlich nur darauf, dass sie eines Tages ihre Biografie veröffentlicht und kurz darauf in Stein gemeißelt im Stadtmuseum steht.
Das sagt sie über sich: Zehra nennt sich ihrem Alter gemäß gerne „Mutti“, hat aber gar keine Kinder. Sie meint damit also eher das Münchner Szenevolk im Allgemeinen.
 
6. Tim Klimes

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Harte Fakten: Der Journalist Tim Klimes bloggt seit Februar 2008 auf timklimes.de und hat als @timklimes 150 Follower auf Twitter.
Worum geht’s? Darum, in kleinen Videos von 140 Sekunden Länge die Geschichten hinter interessanten Tweets zu erzählen. Für seine charmanten Kurzfilmchen hat er in diesem Februar den Deutschen Webvideo Preis gewonnen.
Typischer Tweet: „@Deef und das Beben der deutschen Feuilletons“
Der Leser: ist Journalisten-Kollege und verfolgt, wie der junge Herr sich auf experimentelle Art und Weise der Zukunft des Journalismus widmet.
Das sagt er über sich: Nicht so viel, Tim Klimes macht lieber. Und er macht es gut.
 
7. Kulturvollzug
Harte Fakten: Die Redaktion des im Frühjahr 2010 gegründeten Online-Magazins kultur-vollzug.de besteht aus den Journalisten Florian Haamann, Michael Grill und Matthias Leitner. @Kulturvollzug hat um die 280 Follower auf Twitter.
Worum geht’s? Den Gründern sind die großen Zeitungsfeuilletons zu national, sie möchten mit ihrem neuen Blog nun die lokale Kulturlücke schließen.
Typischer Post: „Klangfreuden und Raumleiden – Jazzlines-Festival für Neue und improvisierte Musik“
Der Leser: Findet, dass die sehr löblichen Bemühungen der Autoren ein irgendwie zeitgemäßeres Layout verdient haben.
Das sagen sie über sich: „Wir verstehen uns als Grand Café des Münchner Kulturjournalismus – hier wird Kultur besprochen, diskutiert und genossen.“
 
8. Delicious Days

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Harte Fakten: Nicky Stich und Oliver Seidel betreiben das Blog deliciousdays.com. Nicky hat als @missesdelicious rund 800 Follower auf Twitter, Oliver als @olivermuc gut 80. Ihr auf Englisch gehaltenes Blog befindet sich unter den vom TIME Magazine gekürten „50 coolest websites of the world“.
Worum geht’s? Essen, Essen und noch mal Essen. Und zwar von einer so speicheltreibenden Appetitlichkeit, dass man sich bitte sofort in die Haidhausener Küche der beiden begeben möchte.
Typischer Post: „The Mighty Cheese Cracker – Poppy Seed or Chipotle Chile?“
Der Leser: Ist ein stilbewusster Münchner Schöngeist auf der Suche nach virtueller Sinnlichkeit.
Das sagt sie über sich: „Delicious Days is my way of combining my passions for design and food, as well as craft tidbits about Munich, the wonderful Bavarian town we live in.“
 
9. Annik Rubens

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Harte Fakten: Seit 2005 ist Larissa Vassilian als eine der wenigen deutschen Podcasterinnen bekannt. Verfolgen kann man ihr Treiben auf schlaflosinmuenchen.com. Als @annikrubens hat sie um die 5000 Follower auf Twitter.
Worum geht’s? Um ungefähr alles zwischen nächtlichen Gedankenspinnereien, Katzen, Babys, guter Musik, Münchens Kulturszene, Hörspiele und Journalismus.
Typischer Post: Besser geeignet, um sich ein Bild von ihren Sendungen zu machen, ist wohl eine Auswahl ihrer Podcast Titel: „SiM #526 Salat, Gedanken und nochmal Salat“, „SiM #516 Amok-Zahnarzt und Hongkongbabysitting“. „SiM #513 Medienkrise und Hofbräuhaus“.
Der Leser: Hätte die niedliche Annik irgendwie gerne zur Nachbarin. Außerdem findet er, dass sie eine sehr schöne Stimme zum Einschlafen hat.
Das sagt sie über sich: Dass sie das mit der schönen Stimme zum Einschlafen gar nicht gerne hört.
 
10. NiceBastard

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Harte Fakten: Dorin Popa hat als @NiceBastard 1400 Follower auf Twitter, und bloggt auf nice-bastard.blogspot.com über „München, Medien und Mädchen“.
Worum geht’s? Dorin Popa ist ein wandelnder Pressespiegel. Er ist überall da vor Ort, wo es um die Blogosphäre, junge Leute und die Integration seiner journalistischen Altersgenossen in das Gebiet der Social Media geht.
Typischer Tweet: „Sechs (sehr lesenswerte) Seiten über Wolfram Weiner im @journ_online, aber kein Wort über dessen Facebook-Page. Dabei setzt die Maßstäbe“
Der Leser: Zumindest der junge Leser versteht das Konzept des grauhaarigen Wuschelkopfs mit Chucks oft nicht ganz und fragt sich, was es mit dem Namen NiceBastard und den betitelten Mädchen nun eigentlich genau auf sich hat.
Das sagt er über sich: „Erlebnisse, Fantasien und Gedanken eines Freelancers“

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