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Warum findet ihr Dita von Teese toll?

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Die Jungsfrage

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Schon bevor es auch noch im jetzt.de-Tagesticker zu Sprache kam, ist mir aufgefallen, dass Mädchen unterschiedlichsten Temperaments bei Nennung des Namens Dita von Teese in Daumenhoch-Laune verfallen. Mindestens cool wenn nicht gar erotisch, wäre diese spitzenbesetzte Dame! Das ist erstmal schön, denn das finden wir auch, aber dass ihr es findet, verwirrt uns dann wieder, denn: die Dita verkauft doch ihren Körper für Geld, die Dita tut sich doch Glitzertroddel an die Brüste und lässt sich quasi ununterbrochen in lasziven Posen fotografieren.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Solches Treiben veranlasst euch sonst zu verächtlichem Schnauben, Schimpfen oder Schlampe sagen. Aber bei Dita ist alles anders? Erklärt uns das doch bitte. Nur weil ihr Retro-Burlesque-Strippen ein bisschen kulturhistorischer unterfüttert ist, als das zeitgenössische Entlangrutschen an Glitzerstangen? Weil sie keine blonden Haare hat? Weil sie so schöne Dessous trägt und ihre Reize, hüstel, so gekonnt und elegant einsetzt? Was denkt ihr, wenn ihr sie seht? Wollt ihr auch so sein, welche Erotik ist das für euch, im Gegensatz sagen wir mal, zu einem Playboy-Model oder einer handelsüblichen Tabledance-Stripperin. Weil wir Jungs, ehrlich gesagt, haben da gar nicht soooo sensible Unterscheidungsantennen. Die Mädchen antworten auf der nächsten Seite


Die Mädchenantwort

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Oh, Dita – schon der Name löst in den meisten von uns einen wohligen Schauer aus. Die Dame ist tatsächlich sozusagen der George Clooney unter den Frauen. Wir können uns so ziemlich alle auf sie einigen und egal, was sie tut – wir finden sie zauberhaft. Wenn wir ehrlich sind, ist schon das an und für sich ein ungewöhnlicher Sachverhalt. Denn grundsätzlich stehen wir unseren eigenen Geschlechtsgenossinnen ja erstmal eher zusatzkritisch gegenüber. Dass das bei Dita anders ist, hat zwei Gründe: 1. Die Dita ist nicht nur schön, wir wollen auch mit ihr spielen Unter richtig hübschen Mädchen gibt es eigentlich zwei Hauptgruppen: Die faden Tussis, die sich toll fühlen und nur Wert darauf legen, dass ihnen die Jungs hinter her laufen. Von ihnen sagen wir gerne: „Ich weiß echt nicht, was die alle an der Soundso finden. So hübsch ist die gar nicht und zu sagen hat sie auch nüscht.“ Dann gibt es die hübschen Mädchen, die auch noch nett, freundlich und im besten Falle schlau sind. Ihnen können wir – genauso wenig wie ihr – widerstehen. Wir wollen von ihnen alles auf einmal. Mit ihnen befreundet sein, wie sie aussehen und sie möglichst ganz in unserer Nähe haben, um in diesem Supermix aus positiven Eigenschaften zu baden. Dita von Teese ist so ein Mädchen. Sie ist nicht nur unheimlich schön, sie ist auch zurückhaltend und sympathisch. Sie steigt zwar öfter aus riesenhaften Chmapagnergläsern, als dass sie geistreiche Interviews gibt. Aber wenn sie mal den Mund aufmacht, kommt selten Quatsch aus ihm. Dita ist cool, weil sie ihr obskures Interesse an Unterwäsche und den Fünfziger Jahren selbstständig zu einer gewinnträchtigen Karriere gemacht hat. Sie hat sich vollkommen dem Glamour und der Sexualität. Das sind Dinge, die wir auch mögen. Und weil sie bei der ganzen Sache so klein, blass, zart und edel aussieht, nehmen wir ihr im Gegensatz zu irgendwelchen solariumfarbenen Playmates auch ab, dass sie das in erster Linie aus eigener Lust macht. 2. Die Dita zieht sich nämlich nicht nur für euch aus Genau das ist der zweite und wahrscheinlich wichtigere Aspekt bei unserer Vorliebe für Frau von Teese. Erstens demonstriert sie eine offenkundige Freude an ihrem Körper. Allein das ist ja schon sexy, bei Dita kommt aber attraktivitätssteigernd noch die Souveränität hinzu, mit der sie sich in der Öffentlichkeit und auf der Bühne bewegt. Zwar legt sie sich unangezogen auf Champagnerflaschen und Halbmonde. Aber sie sieht dabei immer tiptop unschmuddelig aus. Anders als die Paris Hiltons und Kolleginnen bedient Dita nicht mit billigen Tricks und Posen eure einfachen Triebe. Sondern sie tut es mit absoluter Kontrolle und großem Aufwand. Und rührt dabei eben auch an unsere empfindsamen Stellen. Der nostalgiegeschwängerte Burlesque-Firlefanz spricht uns ja ganz explizit mit an. Das ist nicht einfach Stringtanga plus Gogo-Gerätschaft. Die roten Lippen und Nägel, das perfekte Haar und die Luxuslingerie: Diese Dinge fallen euch wahrscheinlich erst sekundär auf, uns machen sie aber ganz primär an. Dazu kommt natürlich ein Körper, den wir uns nicht nur gerne ansehen, sondern den wir haben wollen. All das, von den Nippelquasten mal abgesehen, macht Dita von Teese zu einem fleischgewordenen feuchten Traum. Den träumt eben nicht nur ihr, sondern hin und wieder auch wir. meredith-haaf Foto:ddp

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