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Rentner singen "Schrei nach Liebe"

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Wenn knapp zwei Dutzend Senioren unisono „Arschloch“ schreien, ist klar, dass die "Aktion Arschloch!“ des niedersächsischen Musiklehrers Gerhard Torges mehr erreicht hat, als nur ein großes Medienecho. Gestern veröffentlichte der Seniorenchor Die Goldies eine Coverversion des Ärzte-Songs „Schrei nach Liebe“. Der Chor singt sonst Rock- und Popsongs von Künstlern wie Udo Lindenberg oder Wir Sind Helden – und nun, als „Statement aus gegebenem Anlass“, gegen Nazis.

Vergangene Woche forderte Gerhard Torges online dazu auf, den 1993 erschienenen Anti-Nazi-Song „Schrei nach Liebe“ der Ärzte wieder in die Charts zu bringen, um ein Zeichen gegen Fremdenhass zu setzen. Dass diese Aufforderung auch eine Ü70-Musikgruppe erreicht, ist besonders schön. Denn die Senioren sind eben keine linken Socken aus der Hauptstadt, sondern kommen aus dem beschaulichen Geldern in NRW, einer kleinen Stadt nahe der holländischen Grenze. Und zeigen, dass Fremdenhass jeden etwas angeht. Der große Erfolg der „Aktion Arschloch!“ ließ sich in den vergangenen Tagen bereits mitverfolgen: Der Song stürmte an die Spitze der Download-Charts. Am heutigen Tag kämpft „Schrei nach Liebe“ um Platz Eins der Singlecharts. Auf Facebook fordert die "Aktion Arschloch" deshalb auf, den Song jetzt noch mal fleißig zu shoppen.

Die Ärzte entschieden sich , den Erlös gänzlich an die Flüchtlingshilfe ProAsyl zu spenden. Auch Finetunes, Amazon, Google und Universal Publishing schlossen sich den Musikern an. Wie es jetzt mit den Goldies weitergeht? Hoffentlich mit der Arschloch-Single-Auskopplung feat. Die Ärzte.

Text: Sina Pousset

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