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#aufschrei auf dem Todesstern

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Jetzt ist geklärt, was die imperialen Soldaten von “Star Wars” in ihrer knappen Freizeit machen: In einem Video, das gerade im Netz herumgereicht wird, schimpfen Sabine, Ulrike und Birgit in der Kantine des Todessterns über Sinnverlust bei der Arbeit, männlichen Sexismus und die systematische Benachteiligung von Frauen. Das Video ist Teil des WDR-Formats “Die unwahrscheinlichen Ereignisse im Leben von...“. Protagonistin der kommenden Folge ist Palina Rojinski.

Und das Video ist gleich eine doppelte Parodie. Eigentlich sogar eine dreifache. Zum einen verhandelt es die reale Benachteiligung von Frauen. Klar. Das aber (Ebene zwei) mit angenehm viel Selbstironie der Betroffenen. Und dass es überhaupt Frauen sind, die auf dem Todesstern länger zu Wort kommen, liefert eine dritte Ebene. Die Original-Trilogie von George Lucas ist männlich dominiert. Für weibliche Protagonisten ist extrem wenig Text vorgesehen. Das Video unten hat das von den Frauen Gesagte zusammengeschnitten. Knapp 30 Sekunden sind es insgesamt. Die ersten drei Filme zusammengerechnet.

Natürlich ist die “Star Wars”-Serie trotzdem ein filmisches Meisterwerk. Die Parodie auf den Klassiker zeigt aber, wie wenig man in den Siebzigern und Achtzigern offenbar daran fand, Geschlechterrollen sehr eindeutig zu verteilen: die wichtigen Aufgaben (Kampf ums Universum und so) werden lieber den Männern gegeben.

Woran man allerdings erkennen kann, dass sich im Universum doch etwas bewegt. Ein bisschen wenigstens: In “Star Wars: Das Erwachen der Macht” bekommen weibliche Darsteller mehr Auftrittszeit. Erstmals gibt es außerdem einen weiblichen General. Und auf der Erde wird unter #aufschrei (wegen zudringlichen Politikern), #ausnahmslos (nach den Übergriffen in Köln) oder in Talkshows der tägliche Sexismus zumindest öffentlich thematisiert. Prinzessin Leia würde das begrüßen.

 

fran

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