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Bild behauptet, dass Heiko Maas ein "Rock gegen Links"-Festival fordert

Illustration: jetzt

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Der Gedanke war für die Bild-Zeitung wohl einfach zu verlockend. Wenn ausgerechnet Bundesjustizminister Heiko Maas, ein SPDler, einer, der bei Veranstaltungen im Osten Deutschlands regelmäßg von Rechten bepöbelt wird, ein Festival gegen Links fordern würde. Gegen Links! Wegen der Gewalt auf dem G-20-Gipfel! Was für eine Nachricht! 

In ihrem Interviewformat „Die richtigen Fragen“ hat das Blatt heute mit Heiko Maas darüber gesprochen, wie eine Gesellschaft mit den Ausschreitungen in Hamburg umgehen, wie sie darauf reagieren soll. Wenn es Veranstaltungen wie „Rock gegen Rechts“ gebe, wieso dann nicht auch ein „Rock gegen Links“, stellt Bild in den Raum. Maas aber greift diese Idee nicht auf, sondern betont, dass es wünschenswert sei, wenn Menschen sinnlose Gewalt nicht einfach hinnehmen. Das reicht der Bild aber nicht, viel zu besonnen, viel zu vernünftig. „Also Sie wünschen sich ein ‚Rock gegen Links’?“, versucht Bild-Moderatorin Anna von Bayern noch mal, dem Minister diesen Slogan zuzuschieben. Maas dazu: „Ja, ein ‚Rock gegen Links’ oder was auch immer. Das werden diejenigen entscheiden müssen, die das dann auf die Beine stellen.“ Der Bild ist das aber egal, sie zitiert ihn trotzdem so: „Vielleicht müsse es auch ein Rock gegen Links geben’.

Andere Nachrichten-Seiten, zum Beispiel N24, springen auf, machen sofort eine Meldung daraus. Selbst CDU-Generalsekretär Peter Tauber scheint aus dem Shitstorm, der ihn wegen eines sehr arroganten Tweets vergangene Woche getroffen hat, wenig gelernt zu haben: 

Wir halten fest: alles Käse. 

Aber trotzdem. „Rock gegen Links“ – klingt ja erst mal griffig. Würde man sich merken, wenn man das auf Plakaten oder Online-Bannern lesen würde. Wir haben uns mal überlegt, wie so ein Festival aussehen würde. Wer würde da auftreten? Was wäre dort geboten, neben Dosenbier und breitbeinigen Gitarren-Riffs? Ein kleines FAQ zu „Rock gegen Links“:

Wann und wo findet „Rock gegen Links“ statt?

Am 20. April 2018 auf dem Zeppelinfeld in Nürnberg.

Wer tritt dort auf?

Die Timetable auf der „Volksbühne“ sieht bislang folgendermaßen aus:

12:45 - 13:00 Uhr: Begrüßung durch den Moderator Ken Jebsen

13:00 - 13:45 Uhr: Xavier Naidoo

14:00 - 14:45 Uhr: Gigi und die braunen Stadtmusikanten

15:15 - 16:00 Uhr: Frontalkraft

16:30 - 17:15 Uhr: Frei.Wild

18:00 - 19:30 Uhr: Sturmfront*

20:15 - 21:45 Uhr: Böhse Onkelz

22:30 - 00:00 Uhr: Landser**

*) Sturmfront performen ihr Album „Rock gegen Links“ (2001) zum ersten Mal in voller Länge. Mit allen Hits, „Führer“, „Adolf Eichmann“, „Asylantenplage“ und so.

**) Großes Reunion-Konzert!!!

Was kann man dort machen, außer Musik hören?

Das musikalische Programm wird durch folgende Vorträge im „Waldlust-Zelt“ ergänzt:

14:00 - 15:00 Uhr: Germanische Mandalas – ein Malkurs für Kinder von Björn Höcke

16:00 - 17:30 Uhr: Gute Argumente gegen Links – ein Workshop mit Akif Pirinçci, Götz Kubitschek und Eva Herman

18:30 - 20:00 Uhr: Damals und heute – Ursula Haverbecks kritische Auseinandersetzung mit der kritischen Edition von „Mein Kampf“

Während der Umbaupausen auf der „Volksbühne“ führt außerdem eine Gruppe der „Identitären Bewegung“ schlesische Volkstänze auf und singt aus dem Wandervogel-Liederbuch.

Als Medienpartner wird die Junge Freiheit den ganzen Tag über mit einem Informationsstand vor Ort sein.

Wo kann man campen?

Der Campingplatz befindet sich direkt neben dem Festivalgelände. Das Zeppelinfeld ist groß genug.

 

 

Wer sorgt für Sicherheit und Ordnung bei „Rock gegen Links“?

Als Security konnten Mitglieder von Der III. Weg gewonnen werden. Die NPD wird über das Festivalgelände marschieren, um leere Bierdosen und Pfandflaschen einzusammeln.

 

 

Was kosten die Tickets?

Ein Tagespass kostet 88 Euro, Camping inklusive.

Mehr über die G-20-Proteste: 

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