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31.10.2002

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Halloween. Wir denken an Geister und Hexen. An ausgehöhlte Kürbisse und Süßigkeiten. An Friedhöfe und Gräber. An Verkleiden und Kerzen. An Skelette und Magic. Oder an E.T. Warum eigentlich? Weil die Kelten mit dem Fest des „Samhain“ (ausgesprochen „sow-en“) am letzten Tag im Oktober ein neues Jahr anbrachen. Sie verabschiedeten die Jahreszeit der Sonne und begrüßten die der Dunkelheit. Mit Feuer, Zauber und Masken. Weil später die Römer an diesem Tag das Pomoda-Fest feierten. Sie dankten den Göttern für die Ernte. Mit Nüssen. Und Kürbissen. Und Opfern. Weil noch später die römisch katholische Kirche den 1. November zum Tag aller Heiligen machte. Und diese Heiligen dann ehrte. In Prozessionen und Kostümen. Irgendwann wurde dieser Mix an Gebräuchen im heutigen Großbritannien dann „All Hallow’s Eve“ genannt, also der Abend vor „Allerheiligen“. Später hieß es nur noch „Hallowe’en“ und jetzt sagt alle Welt „Halloween“. Nur die Mexikaner nicht. Sie feiern die „Los dias de los muertos“. Dazu gehen die Familien am 31. Oktober auf den Friedhof. Sie nehmen Schaufeln und Hacken mit. Frische Erde und Blumen. Sie stellen Kerzen auf und breiten Decken aus. Sie essen und trinken. Sie reden oder hören Radio. Und sie bleiben die ganze Nacht dort. Zusammen mit allen Familienmitgliedern. Den Lebendigen und den Toten. Inzwischen feiert man auch bei uns Halloween, macht vielleicht ein Picknick auf dem städtischen Friedhof mit der Familie wie in Mexiko oder verkleidet sich als Geist und nervt die Nachbarn mit der Forderung nach Süßigkeiten wie in den USA. Ganz harte Typen schmieren anderen Leuten Zahnpasta in den Briefkasten. Und dann gibt es noch die, die das alles ablehnen, weil sie sich der Amerikanisierung der Welt verweigern wollen.

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