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Robert Lippok: Falling into Komëit

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Eine Liebeserklärung für Julia Kliemann und Chris Flor von Komëit; Foto: Monika Enterprise / Hannes Boeck Eine Autofahrt an einem grauen Tag an die Orte deiner Jugend. Ein kalter Morgen in der unbeheizten Wohnung einer Großstadt und das Zögern zwischen dem Ende des Schlafens und dem endgültigen Aufwachen. Eine scheinbar endlose Bahnfahrt durch flache, gleichförmige und heute verschneite Landschaften, während es langsam dunkel wird. Seltsame Ruhe in dir; das behäbige Brummen der Kleinstadt, das rücksichtslose Lärmen der Nachbarn und der weinenden Kinder im Abteil verstummt langsam, denn du hörst Musik – aber was? „Falling into Komëit“ von Robert Lippok wäre eine sicherlich gute Wahl. Lippok, der seine Brötchen bei der Formation To Roccoco Rot verdient, hat sich zwei Jahre nach Erscheinen an die Lieder des bereits 2002 erschienenen Albums „Falling into place“ des Duos Komëit gesetzt, diese auseinander genommen und neu zusammengesetzt. Den Gefahren des üblichen Remixens – das standardisierte Aufdrücken des eigenen Stempels oder die Nutzbarmachung eines Liedes für Tanzböden oder Verkaufscharts – ist Lippok dabei ausgewichen. Alle Lieder klingen noch immer, vielleicht mehr denn je nach Komëit, nichts ist bis zur Unerkenntlichkeit entstellt, nicht hat seinen Charakter oder seine Idee verloren. Eine sanfte Annäherung an sanfte Musik. „Falling into Komëit“ ist eine Liebeserklärung. Das Ergebnis von Lippoks Liebe zu den Stücken Komëits sind feine, elektronische Zwillingen der Originale, in denen es flimmert und rauscht, knirscht und zirpt, in denen melodischen Monotonie auf die wundervolle, manchmal verzerrte Stimme Julias Kliemanns trifft. Wer dem grauen Himmel der Provinz, den kalten Morgen der Großstadt und eintönigen Landschaften nichts abgewinnen kann, wird sich bei „Falling into Komëit“ fürchterlich langweilen. Der Rest wird sich verlieben. So wie Lippok in die Stücke Komëits. So wie ich in dieses Album. „Falling into Komëit“ von Robert Lippok ist bereits bei Monika Enterprise erschienen. Hier kannst du dir „I Can Tell” von Komëit in der Version von Robert Lippok als mp3 auf den Rechner laden.

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