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Sonntag, 15. Juni 2003 - Biennale in Venedig

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Heute wird in Venedig die 50. Biennale unter dem Titel „Träume und Konflikte. Die Diktatur des Zuschauers“ eröffnet. Künstler aus 64 Staaten präsentieren in diesem Jahr ihre Bilder, Objekte und Installationen, längst reicht der traditionelle Ausstellungsplatz – die giardini – nicht mehr aus und große Teile der Ausstellung müssen ins nahe gelegene arsenale ausweichen, ein düsteres ehemaliges Werftgelände. 400 000 Besucher hat sich der neue Direktor Francesco Bonami zum Ziel gesetzt, im letzten Jahr kamen rund 250 000. Leider musste Bonami, der seinen kuratorischen Ansatz als eher amerikanisch denn italienisch oder europäisch beschreibt, vor einem Monat die Absage der Volksrepublik China entgegen nehmen, die wegen der SARS-Epidemie ihren Nationenpavillon nicht öffnen wird. Und was gibt es zu sehen? Die Belgrader Künstlerin Milica Tomic lässt 400 gleichmäßig verteilte Blitzlichter synchronisiert aufleuchten, sodass beim Besucher eine zeitweilige Blindheit entsteht. Tipp zum Angeben beim Internpretieren: Das kann entweder Geschichtsvergessenheit oder Erleuchtung bedeuten. Harmloser der Schwede Henrik Håkansson: Auf kostenlosen Schallplatten hört man auf der A-Seite Vögel in der Abendröte, dreht man die Platte um, erklingt dieselbe Seekulisse zur Morgendämmerung. Was machen die Deutschen? Deutschland wird unter anderem vom 1997 verstorbenen Punk-Künstler Martin Kippenberger sowie von Christoph Schlingensief repräsentiert. Letzterer macht das, was er am besten kann und lässt Menschen auf Säulen hocken, wo sie dann Botschaften wie „Du hast das Recht auf persönlichen Terror“ verbreiten. Die Biennale läuft vom 15. Juni bis 2. November.

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