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Jeder hat einen, keiner weiß, wo er ist: Das Inbus-S

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Die Gründer der "Bauer und Schaurte-Schraubenwerke" in Neuss sind Schuld. Hier erfand man vor einer Ewigkeit einen Innensechskant-Werkzeug, das später als Inbus (Abkürzung für Innensechskant Bauer und Schaurte) weltbekannt und von Ingvar Kamprad in jede Studentenbude Mitteleuropas transportiert wurde. Herr Kamprad verschenkt den Inbus-Schlüssel mit seinen ebenfalls günstigen Möbeln - und zwar in S-Form. Wer bei Ikea ein Regal, Tisch oder Stuhl zum Selbstbau erwirbt, bekommt dazu mindestens einen Doppelinbus-Schrauber. So verbreiten sich die kleinen S-Schrauber überall dort, wo auch Ikea ist.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Ein nicht repräsentativer Test im Bekanntenkreis belegt: Jeder besitzt ein Exemplar dieses Werkzeugs. Denn mittlerweile nutzt nicht mehr nur Kamprads schwedisches Möbelhaus das silberne S zur Möbelmontage. Auch Stühle und Betten anderer Hersteller werden mit Inbus-Schlüssel geliefert. So erreicht das Werkzeug eine Popularität, die mit Gewissheit größer ist als die Kenntnis des richtigen Namens. Denn - zweites Ergebnis des Tests - die allermeisten Inbus-Schlüssel-Besitzer sprechen - wegen Schlampigkeit im Ausdruck oder Unwissen in der Technik - das Gerät "Imbus"-Schlüssel aus. Das ist - unsympathische Partybesserwisser betonen es immer wieder - falsch, aber nicht das größte Ärgernis in Bezug auf den Innensechskant. Denn so sicher man behaupten kann, dass jeder ein solches Werkzeug besitzt, so sicher ist, dass es fast niemand auf Anhieb findet: das Inbus-S befindet sich in fast jeder Wohnung, weil es aber so klein und praktisch ist, meist gut versteckt hinter den gerade selbst erbauten Möbeln. Dagegen müsste man mal was erfinden.

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