Ein schöner Abend. Ein wirklich schöner Abend. Wir sind schön und wirklich sehr lecker essen gegangen. Wir haben uns so herrlich unterhalten, über Musik die wir beide mögen, über das tolle Essen natürlich, über Politik von der wir beide nichts verstehen, über die Welt und alles was sie lenken könnte. Schön, herrlich, wunderbar. Später war auch schön, durchaus. Finde die Stadt ganz wunderbar, irgendwie sommerlich poetisch haben wir festgestellt, vor allem dein Leinenhemd im Wind hatte so eine herrliche Eigendynamik. Barfuss über die Straße und den Sternen neue Namen gegeben. Schön, kitischig, aber schön.

Klassisch den Abend in deiner Wohnung ausklingen lassen. Ich bin glücklich über deine knopflose Kleidung und erzähle dir von meinem Ekel vor Knöpfen. Du lachst, völlig erwartungsgemäß, und findest mich süß dafür. Ich finde das ganz und gar nicht süß. Besonders bitter finde ich die Knöpfe an deinen Kissenbezügen, in die wir uns fallen lassen. Weiter bis auf die Kissen ist es mir aber nicht möglich. Ich solle mich doch entspannen, wär doch alles super! An Knöpfen sei doch nichts ekelhaftes, kleine, unschuldige, meist völlig synthetische Gebilde. Ich stehe auf und gebe mich zugeknöpft wie du geistreich bemerkst. Ich lache nicht, auch nicht über den Vorschlag wild den Fussboden zu verunsichern. Ich muss würgen, mein Magen brüllt permanent "Knöpfe" und mein Kopf dementiert nichts. Ich übergebe mich ungehemmt auf den Boden und vermute damit den Boden ordentlich eingeschüchtert zu haben. Irgendwie nich mehr so schön. Du versuchst mich zu beruhigen, doch ich bin zu aufgebracht und ziehe es vor zu gehen.

Wenn, dann das nächste Mal bei mir. Vielleicht gibt es dann Pudding mit Haut, oder ich hab ne offene Wunde oder es krabbelt zufällig eine fette Spinne übers Bett. Einfach entspannen, ist doch nichts dabei.