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Aktivisten umgehen Regenbogenflaggen-Verbot in Russland

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Regenbogenflaggen sind weltweit das Symbol für Respekt und Akzeptanz gegenüber der LGBTQ-Bewegung. Für die homophobe russische Regierung stellt sie deshalb ein Problem dar. Seit Juli 2013 ist die Flagge in Russland verboten, genau wie andere eindeutig queere Symbole und PR für die LGBTQ-Gemeinde. Das legt das Gesetz gegen sogenannte „non-traditionelle Propaganda“ fest, das Homosexualität und Pädophilie auf eine Stufe stellt. Wer LGBTQ-Rechte in Russland verteidigen will, läuft seither Gefahr, hohe Bußgelder zahlen zu müssen oder sogar verhaftet zu werden.

Jetzt, da die WM stattfindet, haben sechs AktivistInnen allerdings einen Weg gefunden, das Verbot zu umgehen: Sie tragen die Fußballtrikots ihrer Heimatländer Spanien, den Niederlanden, Brasilien, Mexiko, Argentinien und Kolumbien – und werden damit zur #HiddenFlag, einer versteckten Flagge.

Auf ihrer Homepage beschreiben die AktivistInnen ihre Mission: Als menschliche Flagge wollen sie durch Russland reisen, um gegen Repressionen zu kämpfen. So fotografieren sie sich immer wieder zu sechst vor Sehenswürdigkeiten in verschiedenen Städten, aber auch einfach in kleinen Bars oder Cafes – immer so angeordnet, dass sie gemeinsam die Regenbogenflagge ergeben. Danach teilen sie die Bilder auf den Sozialen Netzwerken, mit dem Hashtag #hiddenflag.

Auf ihrer Seite erklären die sechs AktivistInnen auch, was sie antreibt. Vanesa aus Argentinien schreibt: „Für mich ist Russland ein Ort, an dem es Leuten nicht freisteht, zu lieben. Mit diesem Projekt können wir Menschen eine Stimme geben, denen es nicht erlaubt ist, ihre eigene zu nutzen.“

Sie berichten außerdem, wie sie die Aktion bisher erleben und was sie dadurch gelernt haben. Matteo aus Kolumbien schreibt: „Seit ich hier bin, ist mir klar, dass das hier das echte Leben ist. Ich sehe eine dunkle Seite an Russland und höre so viele Geschichten. Ich hoffe, dass unsere Aktion auch zu Putin durchdringt und die Lage sich ändert.“

lath

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