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Unter #LoveIsNotTourism fordern viele, Reisebeschränkungen für Paare zu lockern

Illustration: Federico Delfrati

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Liebe kennt keine Grenzen? In Zeiten von Corona schon. Seit Monaten trennen geschlossene Grenzen Liebende voneinander. Denn obwohl EU-Bürger*innen wieder innerhalb der EU reisen dürfen, können Nicht-EU-Bürger*innen weiterhin nur in die EU einreisen, wenn ihre Familie in einem Mitgliedsland der EU lebt. Unverheiratete Paare zählen aber nicht als Familie. Sehr viele Menschen stecken daher in ihrem Land fest und haben ihre*n Partner*in seit Monaten nicht gesehen. Unter den Hashtags #LoveIsNotTourism und #LoveIsEssential fordern Twitter-Nutzer*innen nun, die Einreisebeschränkungen für alle Partner*innen zu lockern.

Über Twitter wurde unter anderem auch der Europaabgeordnete Moritz Körner (FDP) auf den Hashtag aufmerksam. Immer mehr Menschen hätten ihn per Twitter kontaktiert und ihn gebeten, etwas gegen die Einreisebeschränkungen für unverheiratete Paare zu unternehmen. Ende Juni forderte Körner dann in einem Brief die EU-Kommissarin für Inneres, Ylva Johansson (Sozialdemokratische Arbeiterpartei Schwedens), dazu auf, politischen Druck auf die Mitgliedstaaten auszuüben, damit sie ihre Grenzen für unverheiratete Paare öffnen. „Die Situation jetzt zeigt, dass wir bei unserem Familienbild insgesamt moderner werden müssen“, so Körner gegenüber jetzt. „Da lieben sich Menschen. Das ist doch nicht weniger wert als Hochzeit“, findet er. Es sei falsch, dass bis auf Dänemark alle Mitgliedstaaten ihre Grenzen für unverheiratete Nicht-EU-Bürger*innen geschlossen haben. „Für die Paare, die seit Monaten voneinander getrennt sind, muss das eine hohe emotionale und psychische Belastung sein“, sagt Körner. Gestern hat EU-Kommissarin Johansson über Twitter zu dem Anliegen, das natürlich von vielen Menschen parteiübergreifend forciert wird, Stellung bezogen.

Noch hat allerdings kein weiteres Land seine Beschränkungen gelockert.

Die Reaktionen zeigen, wie sehr die Paare sich sehen wollen und wie dringend nötig eine Änderung der Reisebeschränkungen ist. In den sozialen Netzwerken versuchen die Menschen, sich gegenseitig Trost zu spenden. Auf Facebook gibt es beispielsweise eine Gruppe namens „Love is Not Tourism“ mit über 1000 Mitgliedern und auch auf Twitter erzählen Paare, wie es ihnen geht. Ein französisch-chilenisches Paar etwa hatte sogar schon die Hochzeit geplant, doch dann kam das Coronavirus dazwischen: 

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