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Es_war_einmal...

Text: sinnwaechter
Schule, Schule ist gut…aber „Meine Bildung hab ich aus´m Fernsehen…“ sangen schon 1994 Lucilectric.

Erstausstrahlung der Zeichentrickserie „Il était une fois – Es war einmal“ war im französischen TV 1978. Es war eine Co-Produktion der Länder Frankreich und Japan unter der Leitung des Zeichners Albert Barrillé. Auf anschauliche und kindlich-witzige Weise wurde die Geschichte der Menschheit, der Weltraum, das Leben, die Entdeckung der neuen Welt- Amerika, Erfindungen der Menschheit und die Entdeckung unserer Welt in bunten halbstündigen Serien erklärt.

Maestro, der ältere Zausel mit langem weißen Bart, nahm mich mit auf eine Reise durch den menschlichen Körper- täglich werden rund 15 Mrd. weiße Blutkörperchen im Knochenmark gebildet (das sind 3 Kaffeelöffel)- und sinnierte über die bedeutende Rolle Maximillen de Robespierre während der französischen Revolution, sprach über den Asteroidengürtel um den Saturn und zeigte das es schon im alten Rom ein funktionierendes Abwassersystem gab. Zu viel für (m)einen Gesamtschullehrer in Unterfranken.



Mit dem erhobenen Zeigefinger sah man ihn nie, außer er maßregelte die beiden rotnasigen Fieslinge weil sie nicht aufpassten oder als fiese Mikroben das menschliche Abwehrsystem durcheinander brachten. Letztendlich wurden sie von den T-Helferzellen angegriffen und von den Fresszellen eliminiert oder als Verräter an der neu-gegründeten Republik Frankreich durch die Guillotine geköpft… nicht grausam-spalter-technisch aber wirkungsvoll für das Auge eines 11 jährigen.



Als die Gebrüder Polo 1271 zu ihrer Reise in der vorderen Orient aufbrachen fieberte ich ebenso mit wie bei der Entdeckung des Penicillins durch Sir Alexander Fleming. Das die Wikinger zum ersten Mal den amerikanischen Kontinent betraten und nicht der italienischer Seefahrer Kolumbus in den Diensten des spanischen Königs, wusste ich damals schon, weshalb es aber nicht 4 Elemente gibt (Feuer, Wasser, Erde und Luft) sondern nur eins –das Atom- lernte in meinem Kinderzimmer und hätte bestimmt meine Chemielehrerin zum staunen gebracht…. wenn ich das Fach schon gehabt hätte.

Oft wurden mir zeitgenössische Gemälde zum entsprechenden Ereignis näher gebracht oder eine im Museum befindliche Entwicklung –wie den ersten Morseapparat, oder Textrollen aus dem antiken Griechenland- gezeigt.

In den meisten Folgen war in der linken oberen Ecke ein Zeitbalken abgebildet, in dem das entsprechende Jahr angezeigt wurde, was mir bei der Reise durch die Erdzeitalter veranschaulichte wie lang es brauchte bis die im Wasser lebenden Amphibien sich entschlossen mal eben Lungen auszubilden und den „Schritt“ an Land wagten. Was sind schon 1,5 Mio. Jahren Evolution? Unbegreiflich viele Nullen! Ob die Dinosaurier nun wegen eines Asteroideneinschlags ausstarben oder ihnen ihre enorme Größe zum Verhängnis wurde konnte in Folge 2 leider nicht befriedigend geklärt werden.



Abgerundet hat zum Beginn und zum Ende die von Udo Jürgens und Gabi Loh geschmetterten Titelsong wie „Tausend Jahre sind ein Tag“ oder „Es ist schön, das Leben“ die ich auch jetzt noch fehlerfrei mitsingen kann und durch die Wiederholung in den Dritten Programmen fülle auch heute so manche Wissenslücke.




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