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a storm is coming

Text: mirabellchen
eine stürmische nacht im januar. draußen reden sie alle über orkane, bundespräsidenten und dschungelcamps.
ich huste noch. das alte jahr endete mit grippe.
es war soviel zeit zum nachdenken. jahresabschlusssinnieren. neujahrsvorsatzgeplänkel. innehalten. vorausschauenwollen.

was bringt mir das leben? freundefamiliehobbysstudiumeinschlafenaufsteheneinatmenausatmen.
aufstehen, der blick aus dem fenster, raus um irgendwelche menschen an irgendwelchen orten zu treffen, irgendwelche dinge lernen, zwischendurch irgendetwas essen, ab und zu ein auftritt, ab und zu eine grippe.
jahr aus, jahr ein.
ich meine, wofür denn eigentlich?
menschen treffen, die man in 10 jahren zu 80% wieder vergessen hat, wieder raus aus dem eigenen leben sind, weil sich standorte, interessen, arbeitsstellen, qualifikationen, charaktere ändern.

dinge lernen, um sie nach einer klausur völlig erleichtert zu vergessen. nur um sich eine weitere zensur auf dem langen weg zum abschluss abholen zu können. weil man es muss.

klingt alles recht deprimierend, muss ich zugeben. ich fühle mich auch ein wenig so. ich fühle mich ratlos. vermutlich fehlen mir ziele.

studium erfolgreich beenden

tollen arbeitsplatz bekommen

irgendwann mal eine familie gründen

typische ziele meiner mitmenschen. vor allem ersteres. alle schreiben sie fleißig an ihren bachelorarbeiten. fast alle außer mir. ich bin noch lang nicht soweit.
man mag mir faulheit vorwerfen. sicher, ich bin faul. ich studiere sehr langsam. ich überfordere mich nicht, mag man denken, und doch fühle ich mich bereits mit 4 veranstaltungen überfordert. das macht mich ein bisschen ratlos.

dabei weiß ich doch genau, was ich will. was ich kann und was mir spaß macht. irgendwie schade, dass das nicht mein studium ist. zumindest nicht an erster stelle.
was mich wirklich fasziniert, ist die kunst.
brotlose kunst.

ich glaube, dieses jahr werde ich eine entscheidung treffen müssen. der sinn dieses lebens, des einschlafens und wieder aufstehens, jahr ein, jahr aus; hat sich mir noch nicht erschlossen. wir leben, um irgendwann zu sterben.
aber die zeit, die uns bleibt, sollen wir glücklich verbringen.
und glücklich werde ich nur, wenn ich das, was ich tue, aus voller überzeugung tue.

das leben in die hand nehmen.

das sinnieren nachts ist etwas wunderbares. papier ist geduldig und eine tastatur scheint es ebenso zu sein.

der wind draußen nimmt an fahrt auf.



http://youtube.com/watch?v=k_BXaKXTutM



wer hat dich geplant, gewollt?
dich bestellt und abgeholt?
wer hat sein herz an dich verlor'n?
warum bist du gebor'n?
wer hat dich gebor'n?

wer hat sich nach dir gesehnt?
wer hat dich an sich gelehnt?
dich wie du bist akzeptiert,
dass du dein heimweh verlierst?
dass du dein heimweh verlierst?

dreh dich um
dreh dich um
dreh dein kreuz in den sturm
wirst dich versöhnen, wirst gewähr'n
selbst befreien für den weg zum meer

wer ersetzt dir dein programm?
nur wer fallen auch fliegen kann
wer hilft dir, dass du trauern lernst?
du dich nicht von dir entfernst?
du dich nicht von dir entfernst?

dreh dich um
dreh dich um
vergiss deine schuld, dein vakuum
wende den wind bis er dich bringt
weit zum meer
du weißt, wohin

dreh dich um
dreh dich um
dreh dein kreuz in den sturm
geh gelöst, versöhnt, bestärkt
selbstbefreit den weg zum meer
selbstbefreit den weg zum meer

selbstbefreit auf dem weg zum meer

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