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Das ist ... Dina Tokio, die Bloggerin, die #YourAverageMuslim groß macht

Foto: Screenshot/Instagram @ dinatokio

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Das ist ...

... Dina Torkia alias Dina Tokio, geboren in Ägypten, aufgewachsen in England. Sie ist 28, Ehefrau und Mutter einer Tochter, Designerin sowie erfolgreiche Fashion- und Lifestyle-Bloggerin. Dass sie all diese Rollen selbstverständlich auch als Muslima erfüllen kann, zeigt sie immer wieder auf Youtube und sozialen Netzwerken wie Instagram und Twitter. Gerade deshalb wurde sie bekannt– als sogenannte „Hijab-Bloggerin“.

Die kommt ...

... nicht darauf klar, dass ihr Erfolg im Beruf und ihr liberales Leben ständig als Ausnahme bewundert werden, nur weil sie Muslima ist. Immer wieder wird sie dafür gelobt, dass sie dadurch Stereotype bekämpfe. Dabei kann sie sich gar nicht erklären, was daran so besonders sein soll: Schließlich tut sie einfach, was tausende andere Frauen in der westlichen Welt auch tun – und ist dabei eben auch zufällig Muslima, die Kopftuch trägt.

Die geht ...

... deshalb im Rahmen des Projektes Creators for Change mit einer Message auf hunderttausende Follower und Zuschauer zu: Mit der vierteiligen Youtube-Serie „#YourAverageMuslim“ will sie zeigen, dass es normal ist, auch als Muslima erfolgreich zu sein, Fußball zu spielen, sich schön anzuziehen – und dass es auch als normal wahrgenommen werden sollte. So sagte sie Vice Impact vor einigen Tagen auch: „The majority of women who wear the hijab are not oppressed.“ Also: „Die Mehrheit der Frauen, die ein Kopftuch tragen, werden nicht unterdrückt.“

Die kann ...  

... so anscheinend einiges bewegen: Denn über die Videos und ihren Blogbeitrag zur Serie forderte sie auch andere Muslimas auf, das öffentliche Bild von Frauen mit Hijab zu ändern. Dafür sollten sie ihre eigene Geschichte mit dem Hashtag #YourAverageMuslim in sozialen Netzwerken teilen. Dem Aufruf folgen nun tatsächlich hunderte Muslimas, um zu zeigen, wer sie wirklich sind – und dass man sie auch unabhängig von ihrer Religion betrachten kann und muss. 

Daraus lernen wir ...

... wieder einmal, dass wir Menschen nicht nach ihrer Religion oder anderen Kategorien unterscheiden, sondern sie außerhalb der Raster betrachten sollten. Erst wenn das Bild von liberalen und selbstbestimmt lebenden Muslimas nicht mehr exotischer auf uns wirkt, als es eigentlich ist, ist ein vorurteilsfreies Zusammenleben möglich.

Nur Google weiß ...

... dass sie beim Versuch, klarzustellen, dass Muslime Menschen wie alle anderen sind, aber auch sehr provokativ sein kann: Sie hatte vergangenen Monat T-Shirts designt, auf die das Wort „Extremist“ gedruckt war. Vermutlich reagierte sie damit auf Unterstellungen in den Kommentarspalten, denen zufolge sie eine Terroristin sei. Was ironisch und als Spaß gemeint war, wurde von vielen Menschen als Verharmlosung islamistisch motivierter Gewalttaten gedeutet. Die Bilder dieser T-Shirts hat Dina inzwischen wieder gelöscht. Immerhin dürfte ein Video, in dem sie sehr trocken auf islamfeindliche Hasskommentare reagiert, den Verfassern eben dieser schon ausreichend zu denken gegeben haben.

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