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Wie wir es vermeiden, in Bus und Bahn angemacht zu werden

Collage: Katharina Bitzl; Foto: nicolasberlin / photocase.de

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Blöde Anmachen, lüsterne Blicke oder einfach der Quoten-Verrückte in jedem Waggon: Eine simple Bahnfahrt kann für uns Frauen schnell zum Spießrutenlauf werden. Dabei sollten Männer in uns eigentlich gar nicht so etwas auslösen, schon klar. Eine Bahnfahrt sollte für jeden Menschen keine Bedrohung darstellen. Aber die Welt ist nun mal leider nicht perfekt. Deshalb hat der weibliche Teil der jetzt-Redaktion Strategien gegen unliebsame Belästigung gesammelt, die wir schon getestet oder über die wir zumindest nachgedacht haben. Geordnet nach unserem jeweiligen Mutfaktor:

Mutfaktor 1: Die Schüchterne

  • Du checkst schon vor dem Einsteigen die Abteile nach Männer-, Frauen- bzw. Betrunkenenanteil und entscheidest dich für das harmloseste.
  • Du versuchst, den Gaffer zu ignorieren und ja keinen Blickkontakt herzustellen.
  • Du starrst intensiv auf dein Smartphone oder in ein Buch.
  • Du tust so, als würdest du schlafen.
  • Du steckst dir Kopfhörer in die Ohren, auch wenn du keinen Mp3-Player oder kein Handy dabei hast.
  • Du bleibst so lange sitzen, bis sich die Türen in der Station schon fast wieder schließen. Dann springst du auf und steigst aus, weil du befürchtest, der U-Bahn-Creep könnte dir folgen.

Mutfaktor 2: Die Souveräne

  • Du kaust genüsslich an deinen Fingernägeln.
  • Du zeigst dein bestes Resting Bitchface.
  • Du sitzt besonders breitbeinig da.
  • Du tust so, als würdest du telefonieren. Am besten auf Spanisch, Russisch oder was du eben so draufhast. Oder du erfindest einfach eine Sprache, die besonders abschreckend klingt.
  • Du setzt dich zu einer Frau und verwickelst sie in ein Gespräch. (Achtung: Das könnte eine der anderen hier aufgelisteten Reaktionen bei deinem Gegenüber hervorrufen.)
  • Du atmest sehr laut mit offenem Mund.

Mutfaktor 3: Die Verrückte

  • Du simulierst einen Juckreiz und kratzt dich ausgiebig am Kopf, am Hals oder in den Armbeugen.
  • Du isst so eklig einen Döner, dass dein ganzes Gesicht mit Soße beschmiert ist.
  • Du holst deinen Lippenstift raus und bemalst dir genüsslich das ganze Gesicht.
  • Du schneidest verstörende Grimassen.
  • Du trällerst lautstark Kinderlieder vor dich hin.
  • Du schneidest dir mit deiner Nagelschere die Haare zu einer krassen Kurzhaarfrisur.

Eigentlich sollte allein die Tatsache, dass wir so weit gehen würden, sämtlichen U-Bahn-Stänkerern und Bus-Flirtern aus dem Weg zu gehen, anderen mehr zu denken geben als uns selbst. Aber vielleicht belehrt man ja auch mit dieser Auflistung den einen oder anderen Mann eines Besseren. Und sei es nur aus dem Grund, dass er danach denkt: Krass, was Frauen alles in der Bahn machen müssen, um einfach mal in Ruhe gelassen zu werden.

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