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Ein Strich gegen die Verschwörungstheorien

Illustration: Katharina Bitzl

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Die Öko-Bierbrauer von Lammsbräu sind einem seltsamen Kundenwunsch nachgekommen: Weil manche Menschen Angst vor Barcodes haben, werden diese auf Lammsbräu-Etikett durchgestrichen. Doch jetzt heißt es von der anderen Seite: Lammsbräu mache sich so mit gefährliche Verschwörungstheoretikern gemein. Ein Anruf beim Pressesprecher.

jetzt: Auf Ihrer Facebookseite hat der Post eines Kunden sehr viel Aufmerksamkeit bekommen: Es zeigt einen durchgestrichenen Barcode auf einer Flasche Lammsbräu. Sie haben geantwortet, Sie seien damit einem Kundenwunsch nachgekommen. Können Sie diesen Vorgang noch mal nacherzählen?

Daniel Haussmann: Es gibt Menschen, die glauben, dass Barcodes Einfluss auf Lebensmittel haben. Man muss aber ganz klar sagen: Das ist naturwissenschaftlich nicht belegt.

Warum haben Sie die Barcodes dann durchgestrichen?

Manche Menschen fühlen sich wohler, wenn der Barcode durchgestrichen ist. Da die Lesbarkeit der Barcodes auch mit Strich gegeben ist, sind wir diesem speziellen Wunsch nachgekommen.

Auf der Facebookseite von Lammsbräu gibt es jetzt aber einen regelrechten Shitstorm. Die Leute behaupten: Sie machen mit dem „Entstörungsstrich“ Werbung für gefährliche Theorien. 

Wer Lammsbräu kennt weiß natürlich, dass das völlig abwegig ist.

Haben die Mitarbeiter von Lammsbräu Angst vor Barcodes?

Das ist die Privatangelegenheit eines jeden Mitarbeiters. Entscheidend ist: Als Unternehmen sind wir hier den Wünschen der Kunden nachgekommen. 

Sonnentor zum Beispiel hat vor zwei Jahren den Entstörungsstrich wieder abgeschafft, weil es Proteste gab. Wie sieht es bei Ihnen aus: Bleibt der Strich?

Aktuell gibt es keine Pläne die Verpackung zu ändern.

Könnten Sie sich vorstellen, jetzt eine Kollektion für Verschwörungstheoretiker zu machen und eine mit unversehrtem Barcode? 

Auch das ist nicht geplant.

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