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klau|s|ens offener brief an jürgen milski - www.klausens.com

Text: klausensblog
klau|s|ens, alle reden vom zumwinkel ... und du von jürgen milski. wie passt das?



ich denke, es passt zu den sitten und normen, die sich im wandel befinden.



und wie sieht dieser "wandel" aus?



alle sitten und normen verlaufen sich im nichts: es zählt nur noch geld und reichtum und jede menge kaltschnäuzigkeit. jede menge "ego". das nackte "ich" und das reiche "ich". also: "das nackte und reiche ego-ich". - die moral ersetzt sich folglich durch die null-moral.



du sprichst also von der "null-moral"?



ja, dieser begriff kennzeichnet, dass sich alle wertmaßstäbe ins nichts auflösen, ersatzlos, bedingungslos ... und dass zugleich immer noch die nullen hinter der zahl VOR dem komma fehlen. (kurz: es kann nie genug sein!)



mich erinnert es an konstantin wecker und sein lied "genug ist nie genug" - aber: was ist denn nun mit deinem offenen brief?



an zumwinkel?



nein, an milski? diesen jürgen milski von 9LIVE und BIG BROTHER. diesen moderator (und sänger) aus köln.



den brief (als e-mail) drucke ich dir hier nochmals ab, zweitklausens - zumal er ja von uns beiden zusammen geschrieben wurde:



"Für Jürgen Milski - bitte weiterleiten -



OFFENER BRIEF



Von: Klausens = Klau|s|ens



An: info@beverly.de

Cc: blm@blm.de

Datum: 11.02.08 12:41:15 Uhr



Sehr geehrter Herr Milski,



ich schreibe diesen OFFENEN BRIEF an Sie, weil ich Sie einerseits sympathisch finde und andererseits doch überaus erschüttert bin.



Sie treten hier und dort auf und geben sich als der nette Kerl, der Mensch von Nebenan, der Junge mit Herz. In der Sendung BIG BROTHER achten Sie als (Außen-)Moderator immer darauf, für jedes Tränchen hier oder da auch einen Trost zu vergeben, und sei es nur durch eine kurze Umarmung.



Man denkt: "Der Jürgen" ist ein ganz netter Mensch.



Dieses ist aber nur die eine Seite der Medaille. Und zwar die Seite, die Sie gerne darstellen wollen.



Zugleich aber, und das ist das Schlimme an allem, täuschen Sie aktiv und offensiv Millionen von Menschen, die Ihre Sendungen zum "Gewinnen" unter ganz falschen Gewinnhoffnungsvoraussetzungen ansehen. (Als Beispiel ein Auszug der von Ihnen moderierten Sendungen - OHNE BIG BROTHER - in der Woche 11.2.2008 bis 17.2.2008, von Ihnen selber veröffentlicht, auf Ihrer Homepage, unter "Tourdaten".)



13.02. Mittwoch Moderation bei 12:30 - 15:00 Uhr: Bei uns

13.02. Mittwoch Moderation bei 23:00 - 02:00 Uhr: Call Big Brother

14.02. Donnerstag Moderation bei 12:30 - 15:00 Uhr: Bei uns

15.02. Freitag Moderation bei 23:00 - 02:00 Uhr: Call Big Brother

16.02. Samstag Moderation bei 18:30 - 21:30 Uhr: Der unfassbare Gewinn

16.02. Samstag Moderation bei 23:00 - 02:00 Uhr: Alles auf Rot

17.02. Sonntag Moderation bei 18:30 - 21:30 Uhr: Der unfassbare Gewinn

17.02. Sonntag Moderation bei 23:00 - 02:00 Uhr: Alles auf Rot.



Das sind immerhin 8 Sendungen von einigen Stunden Gesamtlänge. In diesen Sendungen geht es überaus seltsam zu.



Die Menschen werden aufgerufen anzurufen (immer wieder: anzurufen) ... und bezahlen für jeden Anruf Geld. Auf Dauer natürlich sehr viel Geld. Dieses Verfahren des zum-Anrufen-Animierens geht bisweilen über Stunden so. Oft wird Druck ausgeübt: durch eingeblendete Digital-Uhren, durch eine laute und hektische Stimme, durch Geräusche, durch diesen Buzzer und anderes - Aber wer gewinnt? Und wann? Und wie oft? Und nach welcher "Logik"?



Man weiß, wie der Sender 9LIVE hier Menschen im schlechten Sinne "verführt".



Und man weiß auch, dass es nichts mit "Gerechtigkeit" zu tun hat, sondern dass hier ein Redakteur oder Aufnahmeleiter oder Regisseur oder Wer-auch-immer irgendwann nach Gutdünken entscheidet, wann überhaupt ein Anrufer in die Leitung kommt. Der scheinbare Zufall des Glücks ist eine verzögerte Willkür eines Mannes, der immer das "eingehende Geld" im Auge hat, welches sich durch die Anrufe selber für den Sender generiert.



Die Zuschauer aber denken tatsächlich, sie bräuchten nur Glück zu haben. Und dieses "Glück" würde zumindest gerecht vergeben.



Dieses Call-In-System ist meiner Meinung nach im höchsten Maße verwerflich.



Noch verwerflicher aber ist, dass Sie aktiv an diesem Unterfangen mitwirken, Herr Milski, und keinerlei Scham zu kennen scheinen. Der "liebe Jürgen" ist wissentlich und wollentlich daran beteiligt, den Menschen Geld aus den Taschen zu ziehen.



Ich möchte an dieser Stelle nur an EINEN kritischen Beitrag erinnern, der dieses Tun von 9LIVE und anderen Sendern aufgreift. Ein Beitrag der Sendung PLUSMINUS vom Mai 2007. Darin berichteten zwei ehemalige Mitarbeiter von 9LIVE.



Nach den Vorgaben soll der "Hot Button" bei Call-In-Gewinnspielen auf dem Zufallsprinzip basieren. Aber: Ausschlaggebend für den Zuschlag des "Hot Buttons" sei auch die Anzahl der Anrufer, aus denen sich der Sender finanziert, sagten die ehemaligen 9Live-Mitarbeiter dem ARD-Magazin "Plusminus". (Sehen Sie auch diesen ARD-Textbeitrag zum Thema:

http://www.daserste.de/plusminus/beitrag_dyn~uid,b5qb6ljo2gso2ooj~cm.asp)



An dieser Stelle ist nicht der Platz, die ganzen Vorgänge im Einzelnen aufzuführen. (Sie werden diese ja kennen!)



Es erschließt sich aber sehr schnell jedem wachem Beobachter der Sendungen, dass hier nicht alles human und anständig zugehen kann. Hinweise auf "Treffen Sie die freie Leitung" bzw. "Treffen Sie die freie Leitung im richtigen Moment" - wobei niemand die "freien Leitungen" noch das "Treffen" am Bildschirm sehen kann - sprechen für sich und sind per se alles andere als vertrauenswürdig - zumal wenn kein offiziell bestellter Notar im Studio zu sehen ist, der hier mit seinem Namen und seinem Amtstitel dafür birgt, dass alles rechtens und sauber und 100% anständig ist.



Dass dieses Tun von der "Bayerische Landeszentrale für neue Medien" immer noch geduldet wird, ist ein extra Kapitel der traurigen Angelegenheit.



Bayerische Landeszentrale für neue Medien

Heinrich-Lübke-Str. 27

81737 München

Telefon: 089/6 38 08 - 0

Fax: 089/6 38 08 - 340

E-Mail: blm@blm.de



Hier sehe ich auch einen großen Unterschied zum LOTTO, beispielsweise, weil dort die Gewinne klar und logisch in Abhängigkeit von eingezahlter Summe und Trefferquote ausgeschüttet werden. LOTTO ist im Prinzip von Einzahlen und Ausschütten noch durchschaubar. Die Ziehung der Lottozahlen stellt reales Geschehen dar, notariell dauerhaft und sehr akribisch geprüft, mit real kontrollierbaren Konsequenzen. Sofern man die richtigen Zahlen getippt hat, bekommt man auch mit Sicherheit den Gewinn.



Die Geld-Gewinnsendungen von 9LIVE (und anderen Sendern dieser CALL-IN-TV-Hausse) funktionieren aber so nicht.



Mein Brief appelliert an Ihre Moral und an Ihr Gefühl von Scham, Herr Milski.



Wie können Sie ernsthaft solche Sendungen moderieren und dadurch auch mitverantworten, und zugleich in der Öffentlichkeit den "Guten Menschen von Köln" spielen wollen?



Das geht doch nicht!



Kommen Sie zurück in die Zone wahrer Menschlichkeit! Lassen Sie die Call-In-Sendungen bei 9LIVE einfach sein. Setzen Sie sich vielmehr aktiv für die Verhinderung solcher Sendungen ein!



Konzentrieren Sie sich fortan auf Ihre Karriere des Singens und der Moderation. Bleiben Sie dabei immer anständig!



Verdienen Sie Ihr Geld nur, wo die Menschen nicht mit Absicht getäuscht und wissentlich um ihr Glück betrogen werden. Verdienen Sie nur da Geld, wo Sie ein reines Gewissen haben und haben können!



Ihr Herz und Ihre Seele und viele, viele Menschen werden es Ihnen danken!



Herzlich: Klausens = Klau|s|ens, Armer Weltkünstler der reichsten Täuschung"



Copyright: Königswinter-Oberdollendorf 11.2.2008, Montag:

Klau|s|ens in allen Schreibwaisen und -weisen, u.a. als Klau§s$ens oder Klau$s$ens oder Klau€s€ens (© Klau|s|ensĦķΩ7 - Klau's'ens=Klau(s)ens=Klausens=Klau|s|ens)




(siehe den brief auch hier: http://www.klausens.com/klausens_offener_brief_an_juergen_milski.htm!)



jetzt fehlt aber noch der brief an zumwinkel!



aber, zweitklausens, ich kann doch nicht tag und nacht briefe schreiben, an alle menschen, die fehlbar sind ... und fehlblar bleiben! das wäre doch ein lebensdauerwerk - und das ohne jegliches geld. da kommt doch nichts bei 'rum. ich meine, mein "ego-ich" will nullen hinter der zahl sehen. kohle !!!



da hast du recht: dann schreibe doch mal einen brief an dich selbst, klau|s|ens! in sachen "null-moral".



aber wer ist "ich selbst", zweitklausens? - da du ja ein teil von mir bist, müsste ich alle verfehlungen meiner eigenen person auch bei dir beklagen, zweitklausens.



tu's doch! - aber bitte sinke nie auf das milski-und-zumwinkel-niveau herab. bleibe wenigstens halbwegs anständig ... bei aller "null-moral", die heute üblich ist. bitte !!!



ich würde es ja tun, zweitklausens. - ich bräuchte aber 1.000.000! so leid es mir tut! so nah du mir bist! aber: 1.000.000 - soviel muss schon drin sein. ... bei aller moral !!!













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