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Das ist: Mack Beggs, der Transgender-Ringer, der gegen Mädchen kämpfen musste

AP, Fotograf: Nathan Hunsinger

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Das ist ...

Mack Beggs, 17, Transgender-Junge und leidenschaftlicher Ringer an einer High School in Texas. Geboren als Mädchen, identifiziert er sich seit mehreren Jahren nun schon als Junge und unterzieht sich seit Oktober 2015 einer Hormontherapie. Seine Anfrage, an den Ringen-Wettkämpfen der Jungen teilzunehmen, wurde ihm jedoch von der University Interscholastic League (UIL) nicht stattgegeben. Die UIL ist zuständig für Wettkämpfe der öffentlichen Texanischen High Schools. Ihre Entscheidung hat sie aufgrund des eingetragenen Geschlechts in Macks Geburtsurkunde getroffen – da steht immer noch drinnen, er sei ein Mädchen. Dies wiederum kann nur durch einen Gerichtsbeschluss geändert werden. Er muss nun also weiterhin in Wettkämpfen gegen Mädchen antreten – und besiegt diese meist.

Der kann ...

Ringen und tut dies schon lange und sehr erfolgreich. Vergangenen Samstag gewann Mack die Meisterschaft der Mädchen in seiner Gewichtsklasse des Staates Texas. Dies sorgte jedoch für weitreichende Debatten und Kritik an der UIL. Seine Gegnerinnen sagen, Mack habe einen Vorteil wegen der Testosteron-Einnahme. Teilweise muss Mack sich deswegen bei Ringkämpfen sogar ausbuhen lassen. Mack selbst sieht das anders: „Mein Training ist wieso ich gewonnen habe“, sagt er selbst in einem Interview. „Ich glaube ich habe noch nie in meinem Leben so hart trainiert.“

Der Vater einer ehemaligen Freundin und jetzigen Gegnerin von Mack startete vor einigen Monaten eine Petition, Mack an den Wettkämpfen der Jungen teilnehmen zu lassen. Als diese scheiterte, verklagte er die UIL. Die verwies wiederum auf die notwendige Geschlechtsangleichung in der Geburtsurkunde. An Macks momentaner Situation ändert dies jedoch nichts.

Der kommt ...

Aus Texas, einem Staat, der eher konservativ ist und in dem die Republikaner fast immer die Mehrheit an Stimmen bekommen. Debatten um transgeschlechtliche Personen und ihre Rechte gibt es hier schon seit Jahren.

Erst Anfang des Jahres wurde dort die sogenannte „Texas Privacy Bill“ vorgestellt, die es Transgendern verbieten soll, Toiletten und Umkleideräume, die nicht dem Geschlecht in ihren Geburtsurkunden entsprechen, zu benutzen. Eine Legitimation dieses Gesetzes würde bedeuten, dass Transgender-Frauen Männertoiletten benutzen müssen und Transgender-Männer umgekehrt Damentoiletten.

Der geht ...

Nach seinem High School Abschluss, den er voraussichtlich nächstes Jahr macht, wahrscheinlich auf ein College. Da der UIL nur die öffentlichen Schulen in Texas unterstehen, kann es gut sein, dass Mack in Zukunft an den Wettkämpfen der Männer teilnehmen darf. Denn nicht überall wird die Klasse des Wettkampfs oder das Team durch das Geschlecht, das auf der Geburtsurkunde steht, bestimmt.

Wir lernen daraus ...

Dass es noch viel zu tun gibt, um transgeschlechtlichen Personen ein Leben zu ermöglichen, in dem sie die gleichen Rechte wie Cis-Personen haben und diese auch ausleben können. Zwar wurde in den letzten Jahren schon viel unternommen, um sie zu unterstützen, jedoch zeigt Macks Geschichte, dass wir noch lange nicht fertig sind. Trumps präsidialer Erlass von letzter Woche, der die Rechte von Transgender-Personen einschränkt, zeigt außerdem wie schnell Fortschritte wieder rückgängig gemacht werden können.

Nur Google weiß ...

Dass Mack auf seiner Facebook-Seite nicht nur eigene Lebensupdates postet, sondern auch politisch und sozial sehr aktiv ist. Er teilt immer wieder politische Artikel und Posts über die LGBTQ-Community und ihre Rechte und versucht somit seine rund 430 Follower und 3.500 Freunde aufzuklären.

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