Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben

Böhmermann präsentiert das neue Album von Xavier Naidoo und den „Hurensöhnen Mannheims“

Bild: screenshot

Teile diesen Beitrag mit Anderen:

In seiner gestrigen "Neo Magazin Royale"-Show hat sich Jan Böhmermann das neueste Werk von Xavier Naidoo vorgenommen. Hintergrund: Der singende Aluhut der Nation hat zusammen mit seiner Crew "Söhne Mannheims" ein neues Album mit dem Namen "MannHeim" aufgenommen und singt da über Themen, über die man sonst nur stolpert, wenn man sich auf Montagsdemos oder in Reichsbürger-Foren verirrt: über Volksverräter, Pizzagate, vermeintliche kinderschändende Politiker und andere appetitliche Themen.

Jan Böhmermann hat dieses Konzept weitergedreht und präsentiert in einem großartigen Trailer das neue Album der "Hurensöhne Mannheims":  "Death To Israel" mit Hits wie "20.000 Chemtrails über dem Meer", "Alles Kann Besser Werden (Ohne All Die Volksverräter Auf Erden)" und "Dieses "Land"".

Wenn man sich Naidoos Single "Marionetten" zum Vergleich anhört, wird klar, dass Böhmermann den Faden nur minimal weitergedreht hat:

Denn Naidoos Song ist bizarr genug. Darin sind Lyrics enthalten, die im Grunde genommen aus einer einzigen Aneinanderreihung von Weltverschwörungs-Reizwörtern bestehen:

Alles wird vergeben, wenn ihr einsichtig seid

Sonst sorgt der wütende Bauer mit der Forke dafür, dass ihr einsichtig seid

Als Volks-in-die-Fresse-Treter stößt ihr an eure Grenzen

Und etwas namens Pizzagate steht auch noch auf der Rechnung

Bei näherer Betrachtung steigert sich doch das Entsetzen

Wenn ich so ein´ in die Finger krieg´, 

Dann reiß ich ihn in Fetzen

Und da hilft auch kein Verstecken hinter Paragraphen und Gesetzen

Böhmermanns Version dieser "gefühlvollen Polit-Balladen, die uns die Herzen und die Augen öffnen", klingen da nur geringfügig übertrieben, wenn er singt:

"Der Jud ist schuld, das steht zu hundert Prozent fest.

Ich sag nur Rothschild - schaut mal im Netz.

Unglaublich, was da alles steht im Netz."

Fast noch lustiger als die einzelnen "Songs", ist die Werbung für das Album. Beworben wird es mit Zitaten aus der "Fachpresse": 

 

"Endlich singt's mal einer! - Jürgen Elsässer, Deutschlands einziger unabhängiger Journalist

 

"Das wird man doch wohl noch singen dürfen!"  - Elmar Hörig, Facebook Star und Radiolegende

 

"Ich bin ja kein Nazi, aber ich finde diese Platte echt stark!" - Adolf Hitler, Maler und Lebenskünstler

 

Der Spot endet mit einer Kaufempfehlung: "Für alle, außer Muschiverweigerer, Volksverräter und von Amerika und Israel gelenkte Marionetten. Ab sofort erhältlich im ganzen Reich."

chwa   

Mehr Böhmermann:

  • teilen
  • schließen