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Das ist... Tess Asplund, die sich mehr als 300 Nazis in den Weg gestellt hat

Foto: David Lagerl / picture alliance / Expo

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Das ist...

Maria-Teresa Asplund, 42, die am Sonntag im schwedischen Borlänge an einer Demonstration gegen die Nazi-Organisation Nordiska motståndsrörelsen ("Nordische Widerstandsbewegung") teilnahm. Die für ihre Aggressivität bekannte rechtsradikale Gruppe marschierte am 1. Mai durchs Zentrum der Stadt.

Die kann...

...mehr als nur am Rande eines Aufmarsches demonstrieren. Als sich die Nazis in ihren Uniformen aus weißen Hemden und grünen Krawatten näherten, wollte Asplund nicht länger nur zusehen. "Als sie  angelaufen kamen, dachte ich mir einfach, ihr solltet nicht hier sein!", sagte sie gegenüber lokalen Medien. Asplund stellte sich ihnen in den Weg und erhob ihre Faust. Den auf dem Foto von David Lagerlof festgehaltenen Moment  beschreibt sie so: "Einer von denen starrte mich an und ich starrte zurück. Er sagte nichts und ich sagte nichts". Dann wurde sie von der Polizei zur Seite gedrängt.

Die kommt...

...aus Schweden, das leider auch gerade einen ziemlich heftigen Rechtsruck erlebt. Ähnlich wie in Deutschland steigen die Umfragewerte der fremdenfeindlichen Parteien. Die rechtspopulistischen Schwedendemokraten stehen nach aktuellen Umfragen bei 29 Prozent der Stimmen.

Die geht...

... schon seit 26 Jahren als Aktivistin gegen Rechts in ihrer Heimat vor. Ohne große Resonanz in den Medien. Die enormen Reaktionen auf das Foto ihrer ausgestreckten Faust hat sie deswegen ziemlich überrascht: "Mir kam es ganz normal vor, mit erhobener Faust bei einer Demonstration zu stehen. Das ist für mich nichts Neues."

Wir lernen daraus...,

...dass man in Fragen des zivilen Ungehorsam gegenüber militanten Rechtsradikalen anstatt "darf ich das?" vielleicht lieber die Frage "dürfen die das?" stellen sollte. "Natürlich sollten die hier gar nicht erst aufmarschieren dürfen. Das sind Nazis!" sagte zumindest Asplund.

Nur Google weiß...,

... dass Nordiska motståndsrörelsen von ehemaligen Häftlingen gegründet wurde. Sie hatten vor ihren Haftstrafen dem "Weißen Arischen Widerstand" angehört, der in den Neunzigern Anschläge auf Polizisten und Journalisten verübte.

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