Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben

"Man muss nicht immer das Salz in der Suppe suchen"

Foto: Getty Images

Teile diesen Beitrag mit Anderen:

Es gibt einen Neuzugang in der durchgenudelte "Mailand oder Madrid"-Sprüchekultur im deutschen Fußball. Endlich! Und der kommt aus unerwarteter Ecke: Philipp Lahm, sonst weniger für kreative Wortspiele bekannt, hat sich nun auch im kollektiven Fußballer-Phrasen-Gedächtnis verewigt.

„Man muss nicht immer das Salz in der Suppe suchen." Mit diesem mystischen Satz überraschte der Bayern-Kapitän die Fußballzuschauer nach dem Champions-League-Rückspiel gegen Benfica Lissabon.

Normalerweise dominieren in Lahms Antworten eher die allgegegenwärtigen, allgemeingültigen Botschaften: Wir wollen das Spiel auf jeden Fall gewinnen. Die Mannschaft hat das toll gemacht. Wir müssen jetzt nach vorne blicken auf unsere nächste Aufgabe. Die Posts auf seinem Twitterprofil sehen übrigens ganz ähnlich aus. Vom Fußball-Magazin 11 Freunde wurde Lahm erst vor zwei Wochen  zum „Versicherungs-Azubi“ unter den twitternden Fußballern gekürt. "Philipp Lahms Twitter-Einträge lesen sich, als hätte sie ein Textroboter generiert", schrieb das Magazin dazu. 

Doch vielleicht hat bei Philipp Lahm nun doch der Erkenntnisprozess eingesetzt, dass solch hochdiplomatische Ausdrucksweise nicht immer das beste Interview beziehungsweise die beste Social-Media-Präsenz ausmacht. Rhetorikkünstler wie Rudi Assauer und Andreas Brehme wollen schließlich angemessen beerbt werden, kürzlich ist mit Jürgen Klopp auch noch viel lustiges Interviewpotenzial ins Ausland abgewandert.

Bis Lahm so richtig in Sprücheklopfer-Form ist, können wir uns am vorhandenen Rerpertoire an Rhetorikergüssen erfreuen. 

Eine Auswahl:

 

  • Ich ziele nicht. Wenn ich nicht weiß wohin der Ball geht, woher soll's dann der Torwart wissen. (Wayne Rooney)

 

  • Die Torhüter spinnen alle ein bisschen. Ich kannte mal einen, der schrieb einen Brief deshalb so langsam, weil er wusste, dass seine Mutter nur langsam lesen konnte. (Tschik Cajkovski)

 

  • Die Brasilianer sind ja auch alle technisch serviert. (Andreas Brehme)

 

  • Das Wort mental gab es zu meiner Zeit als Fußballspieler noch gar nicht. Nur eine Zahnpasta, die so ähnlich hieß. (Rudi Assauer)

 

  • Ich bin Optimist. Sogar meine Blutgruppe ist positiv. (Toni Polster)

 

  • Also, trainieren tun wir das nicht (zum sechsten Eigentor seines VfB Stuttgart in dieser Saison). (Jürgen Kramny)

 

  • Zum Schiedsrichter sage ich nichts. Bevor ich eine Geldstrafe bekomme, kaufe ich mir lieber eine schicke Uhr. (Sandro Wagner)

 

  • Es eskaliert ganz dezent. (Leon Balogun)

 

  • Wenn ein Verteidiger mit seinem rechten Bein auf der Linie steht und den Ball mit links klärt, dann muss er schon beim Cirque du Soleil angestellt sein, um das hinzukriegen, ohne dass der Ball hinter der Linie ist. (Jürgen Klopp)

 

  • Wir haben keine Auswärtsschwäche, sondern eine Ergebnisschwäche in Auswärtsspielen. (Christian Gentner)

 

  • Ich verdiene so viel, ich kann dein Leben kaufen. (Marko Arnautovic)

 

Zum Weiterlesen:

  • teilen
  • schließen