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„Als ich noch berufstätig war, hätte ich das niemals machen können“

Foto: Screenshot Twitter @PattiSmeed @rebecca_marler @JennaSilverHair

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Ihr komplettes Berufsleben lang musste Patti Smeed sich den professionellen Standards entsprechend kleiden – und zu einem konservativ-ordentlichen Erscheinungsbild gehört auch eine ordentliche Frisur. Das bedeutet: keine pinken Haare, keine blauen Strähnen.

Jetzt, mit 74 Jahren, änderte die US-Amerikanerin das. Und färbte ihre Haare so bunt wie möglich: lila, pink und blau. Ein Bild davon teilte sie auf Twitter. „Als ich noch berufstätig war, hätte ich das niemals machen können“, schreibt sie dazu. Und fragt die anderen User*innen nach ihrer ehrlichen Meinung zur neuen Frisur.

Diese Meinung ist ziemlich deutlich: Die meisten Menschen lieben ihre neuen Haare. Ihr Tweet geht viral, erhält 24 500 Retweets und Kommentare, wird mehr als 350 000 Mal geliked.

Viele Menschen, vor allem ältere Frauen, sind begeistert und teilen ihre eigenen Frisuren, die nicht dem konservativen Bild der klassischen, modest gekleideten älteren Dame entsprechen. Die einen haben viel Glitzer in ihrem langen, weißen Zopf, andere haben ihre Haare genau wie Patti Smeed in den unterschiedlichsten Farben tönen lassen.

Viele der Frauen empowern sich gegenseitig und schreiben: Das wichtigste sei, dass man sich selbst gefalle. Sie zeigen: Frisuren kennen kein Alter, im Gegenteil.

Diese Userin teilt ein Bild ihrer Großmutter und ihr selbst im Partnerinnen-Look:

Viele von ihnen berichten, dass es ihnen nicht möglich war, die Haare bunt zu tragen, als sie noch berufstätig waren. „Als meine eigene Chefin kann ich jetzt machen was ich will und aussehen wie ich will“, schreibt eine Nutzerin. Tatsächlich sieht sie auf dem Foto, das sie dazu teilt, mehr als zufrieden aus.

Und nicht nur Frauen posten darunter ihre Frisuren, auch Männer melden sich zu Wort – mit lackierten Fußnägeln:

Eigentlich sollte es ja selbstverständlich sein, dass jede*r die Haare und Nägel so trägt, wie es eben selbst am besten gefällt. Dass in unserer Gesellschaft immer noch gewisse Standards gelten, die das nicht allen möglich machen, zeigt dieser Thread. Er zeigt aber auch: Es geht auch anders. Viele haben das Bedürfnis, einander gegenseitig zu unterstützen – und bei all den Hass-Debatten auf Twitter tut es richtig gut, mal wieder einen Thread mit so viel Liebe drin zu sehen.

soas

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