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Gehn wie ein Aegypter

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Ach, stimmt ja, Aegypten gehoert ja offiziell zu Afrika. Da gewinnt den Cup also das einzige Team, das nicht tanzen kann. Die Spieler feiern ihren Sieg und wackeln unbeholfen auf dem Rasen wie Europaer. Zidan winkelt die Haende und an und macht den….nun ja, man erinnere sich an das uralte Aerzte-Video “Gehn wie ein Aegypter”. Trommler bearbeiten waehrend der Abschlusszeremonie ihre Instrumente gekonnt mit filigranen Haemmerchen. Einige aegyptische Spieler erobern ein Paar Schlegel und hauen drauflos. Die Trommler schauen verlegen bis fremdschaemend. Wieviel Cedi gaebe man, um ihre Denkblasen lesen zu koennen. Der Sieg gegen Kamerun haben sich die Aegypter verdient, keine Frage. Dass Kamerun waehrend der ersten drei Viertel der Spielzeit keinen Treffer kassierte war mehr Glueck als Verstand. Es sind Fans aus Agypten und aus Kamerun angereist, die meisten der Stadionbesucher sind aber Ghanaer. Zunaechst halten die meisten zu Kamerun. Warum? Weil es auch schwarze Spieler sind. Das ist die Begruendung, die man immer wieder zu hoeren bekommt. Rigobert Song pennt, Zidan trifft. Aegyptisch feiern kennt keinen Salto und kein Booty-Shake, sondern sieht so aus: Eine Traube von Spielern rennt ins Tor, hockt sich auf den Boden und absolviert ein Kurzgebet. Mit dem 1:0 gewinnt Aegypten schliesslich doch die Sympathie der ghanaischen Fans. Sie bejubeln das Tor und wenig spaeter auch den Sieg. Die Aegypter moegen heller sein und nicht tanzen koennen und komische Musk machen. Aber sie gewinnen, und das zaehlt.

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