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Boris Becker, ein Friedhof für Graffiti und splitterfasernackte Tatsachen

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Montag
Der erste Tag der Woche ist immer eine Herausforderung. Noch schwieriger wird es, wenn man sich montags Fragen stellt wie: „Darf man seinem Partner Klamotten schenken?“ Wie gut, dass der Fall für zwei das Abwägen erleichterte und handfeste Argumente lieferte. Mit den fünf Twitter-Empfehlungen haben wir dir außerdem stundenlanges Kopfzerbrechen erspart und zusammengestellt, welchen Promi-Twitterern du unbedingt folgen solltest. Neben Klaas und Sybille Berg darf Boris Becker dabei auf keinen Fall fehlen. Denn mit diesen Twitterern lässt es sich genauso gut alt werden wie mit dem Rapper Kool Savas. Im Interview erzählte er, warum er der Letzte und gleichzeitig Erste seiner Art ist und auch mit 40 noch auf der Bühne stehen und rappen wird.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Dienstag
An diesem Tag wurde man durch die ganzen kreativen Ideen kluger Menschen geradezu zum Selber-Kreativ-Werden gezwungen: Zunächst war da Jonas Pfeil. Er verleiht uns mit seinem alles sehenden Softball einen ganz neuen Blick auf die Welt. In den Ball sind 36 kleine Kameras eingebaut, die Fotos machen, wie man sie bisher nur von Google Street View kennt. Die „Panoramic Ball Camera“ wird in die Luft geworfen, löst am höchsten Punkt aus und liefert ein 360-Grad-Bild. Darin kann man sich später am Computer mit der Maus elegant bewegen. Und dann war da noch der Berliner Künstler Sweza mit dem Projekt „Graffyard“, einer Art Friedhof für Graffiti. Er fotografiert Kunstwerke, die Gefahr laufen, entfernt zu werden. Wenn sie tatsächlich übermalt werden, klebt Sweza QR-Codes an den jeweiligen Ort. Wer die kleinen, quadratischen Pixelbildchen mit dem Smartphone entschlüsselt, bekommt Swezas Graffiti-Fotos zu sehen. Nur gut, dass man dort selbst entscheiden kann, welches Grab man öffnen will. Denn der Neurowissenschaftler Wolf Singer hält den freien Willen bloß für eine Illusion. Ob wir wirklich ferngesteuert sind, haben wir deshalb in der Forschungsfrage geklärt.

Mittwoch
„Alles ein Stück gigantischer“ wurde es am Mittwoch mit den 15. deutschsprachigen Poetry-Slam-Meisterschaften. Die wurden zum ersten Mal mit einer Eröffnungsgala eingeläutet und finden ihren Abschluss in einer der größten Arenen Deutschlands. Aber auch abgesehen vom den Meisterschaften wird Poetry Slam immer mehr zum Werbeinstrument für Firmen und Parteien. Verkommt die einstige Subkultur zum Aushängeschild und Image-Aufpolierer? Nadja Schlüter ging dieser Frage in einem Lagebericht nach. Für den ein oder anderen mit bildlichem Vorstellungsvermögen dürfte die Geschichte des Pizzaboten Martin aber  noch gigantischere Gedanken hervorgerufen haben. Die junge Frau, die ihm splitterfasernackt die Tür öffnet... Kino im Kopf! Höchste Zeit, wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzukehren und sich die Wanderstiefel zuzuschnüren. Beim Nackte-Tatsachen-aus-dem-Kopf-Verbannen half das Bilderrätsel: Wer wandert wo?

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Donnerstag
Finger weg, ich kann für mich selbst entscheiden! Darum ging es am Donnerstag in vielerlei Hinsicht. Die Band „I Heart Sharks“ will sich nicht von Plattenfirmen bevormunden lassen, sondern selbst bestimmen, welche Songs sie veröffentlichen. Diese Unabhängigkeit haben sie sich durch ihre Fans finanzieren lassen. Die haben dafür Bühnenoutfits oder anderen „persönlichen Kram“ der Band bekommen. Weniger Bevormundung wünschen sich auch viele Fahrradfahrer. Denn Bundesverkehrsminister Ramsauer hat eine Helmpflicht für Radler vorgeschlagen. Wenn das so weitergeht, sieht so mancher User den „Nanny-State“ im Vormarsch. Ganz selbstbestimmt scheint hingegen der LKW-Fahrer in unseren fünf Videos der Woche über Russlands Straßen zu brausen. Es hat ihm wohl noch niemand gesagt, dass man mit einem LKW normalerweise nicht ohne Verdeck fährt wie in einem Cabrio. Nach so vielen Fragen über Entscheidungen muss nur noch eine beantwortet werden: Welcher Entscheidertyp bist du?

Freitag
Am letzten Arbeitstag der Woche wird es bei jetzt.de noch einmal politisch: Im Interview erzählt die politische Geschäftsführerin der Piraten, warum sie „sauer, sauer, sauer, sauer, sauer“ ist und dass sie gern wüsste, was Angela Merkel in ihrer Freizeit zeichnet. Außerdem berichtet Benjamin, wie es sich als ERASMUS-Student gerade zwischen den Protesten in Athen studieren lässt und warum sein Plan B „Praktikum in Toronto“ heißt. Und damit es bei dir am Wochenende nicht zu hitzigen Debatten kommt, bekommst du in unserer Mädchenfrage die alles erklärende Antwort, warum Jungs nicht über ihre nächtlichen Träume reden wollen.

Text: dorothee-klee - Illustration: Katharina Bitzl; Foto: Jan Brandes, www.slam2011.de

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