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Befrage dich selbst, sagt Samuel, 26, Ausstellungsdesigner aus Karlsruhe

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Was hast du gelernt oder studiert? Ich habe Ausstellungsdesign und kuratorische Praxis an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe (HfG) studiert. Ausstellungen zu machen bedeutet künstlerische, kuratorische und architektonische Fragen und Entscheidungen zu verbinden. Wie oder warum hast du dich damals für den Weg entschieden? Die Hochschule verknüpft künstlerische und gestaltende Fachbereiche mit den Studiengängen Kunstwissenschaften, Medientheorie und Philosophie – ich habe die Hochschule Karlsruhe genau wegen dieser Interdisziplinarität gewählt. So konnte ich im Fachbereich Ausstellungsdesign und kuratorische Praxis meine Interessen im Umgang mit Raum und konzeptuellen Arbeiten verknüpfen. Aber vor allem gab mir mein Studienfach die Möglichkeit, ständig in Verbindung mit anderen Richtungen zu arbeiten: Jede Ausstellung hat einen ganz eigenen Inhalt, für den man einen Zugang und ein Konzept der Vermittlung entwickeln muss. Was machst du heute beruflich? Ich arbeite als Ausstellungsdesigner für ein Architekturbüro in Berlin. Außerdem arbeite ich als Assistent für die HfG an der Produktion eines Magazins mit. Mein Schwerpunkt sind Fragen des Ausstellens und Kuratierens. Ein Printformat kann auch ein Ausstellungsformat darstellen, aber meistens muss ein Ausstellungsdesigner eine Realisierung im Raum schaffen. Die zu findende räumliche Struktur dient dazu, eine Ordnung der Exponate zu schaffen, eine chronologische, narrative oder anders geartete Folge festzulegen, die das kuratorische Konzept in den Raum übersetzt. Diese räumliche Umsetzung eines kuratorischen Konzeptes ist eng verknüpft mit den Bedingungen des Raums, in dem die Ausstellung stattfindet. Diese umfassen architektonische Probleme und Eigenheiten, mit denen man umgehen muss. Etwa: Wie hoch sind die Decken? Wie groß die einzelnen Räume? Ebenso muss man sich mit pragmatischen Fragen befassen, zum Beispiel wenn es um die Sicherheit der Kunstgegenstände geht. Würdest du dich aus heutiger Sicht wieder so entscheiden? Ja. Welchen Rat würdest du Schülern mitgeben, die 2010 die Schule abschließen? Wenn ihr in einem "kreativen" Beruf arbeiten möchtet, dann fragt euch zu allererst selbst, an was ihr interessiert seid und ob dieses Interesse stark genug ist, um zusätzliche Zeit hineinzustecken. Diese Motivation und Zeit braucht man, um sich Dinge selbst anzueignen und dadurch eine eigene Perspektive, eigene Fragestellungen und eigene Lösungen zu finden.

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