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Trau dich auch, mit etwas aufzuhören, sagt Sabrina, 30, Illustratorin aus München

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Was hast du gelernt oder studiert? Ich habe Kommunikationsdesign an der Folkwang Hochschule in Essen studiert. Als Vorbereitung habe ich ein Jahr lang ein Praktikum bei einem wunderbaren Fotografen gemacht und in dieser Zeit die Mappe für die Aufnahmeprüfung zum Studium zusammengebastelt - Lebensvorbereitung inklusive. Wie oder warum hast du dich damals für den Weg entschieden? Am Ende der Schulzeit konnte ich mir zwei Wege vorstellen: entweder ein Psychologiestudium oder „etwas Künstlerisches“. Die Vostellung als Psychologin zu arbeiten hat mich dann aber doch abgeschreckt. Ich wusste nicht, ob ich es schaffe, sehr direkt und täglich mit Krankheit, Unglück und sehr persönlichen Schicksalen konfrontiert zu sein. Da blieb also der künstlerische Weg. Ich habe mich nach Studiengängen erkundigt und wollte mir Zeit lassen für die Mappe und über eine Freundin bekam ich den Kontakt zu meinem Praktikum-Fotografen. Das war perfekt. Wir haben uns super verstanden, ich wurde mit Rat unterstützt für die Mappe und wusste auch nach diesem Jahr: Künstlerisch arbeiten ja - aber nicht als Still-Life Fotografin. Was machst du heute beruflich? Ich arbeite freiberuflich als Illustratorin für Magazine, Agenturen und Firmen. Würdest du dich aus heutiger Sicht wieder so entscheiden? Ich bin absolut glücklich mit dem, was ich mache und genieße den Beruf sehr. Aber ich glaube nicht an den einen „richtigen“ Weg. Letztendlich kommt es doch darauf an, an der Stelle, an der man ist, etwas Tolles herauszuholen. Das ist eine Entscheidung zu einer bestimmten Einstellung, die nicht unbedingt berufsabhängig ist. Welchen Rat würdest du Schülern mitgeben, die 2010 die Schule abschließen? Traut euch was und genießt das Leben! Glaubt an euch und probiert Dinge aus, um eure Fähigkeiten auch herauszufinden. Und traut euch auch, mit etwas aufzuhören, wenn es nichts für euch ist, denn nur das hilft zu erkennen, was dann wirklich passt. Man muss seinen Beruf lieben, um auch mal holprige Wegstrecken zu schaffen. Und entscheidet euch nicht für einen Weg, nur weil jemand anderer denkt, ihr solltet es tun. Mein Großvater fragt mich bei jedem Familientreffen, warum ich nicht Lehrerin (Studienrätin!) wie meine beste Freundin geworden bin. Dann sage ich: Weil sie eben die bessere Lehrerin ist und ich die bessere Illustratorin.

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