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Im Batman-Kosmos geht doch noch was Neues

Foto: KevinLynch/FOX

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Die Serie

Man könnte meinen, zur Comicfigur Batman alias Milliardär Bruce Wayne, sei alles gesagt. Zwischen acht und zwölf Mal wurde, je nach Zählweise, die Geschichte des Helden im Fledermauskostüm mit Schauspielern verfilmt, hinzu kommen zahlreiche Trickfilmadaptionen. Und dann schaut man Gotham und merkt: da geht doch noch was!

In Gotham geht es zunächst nämlich nur am Rande um Bruce Wayne (gespielt von David Mazouz). Der Fokus liegt stattdessen auf dem Polizisten James Gordon (Benjamin McKenzie, genau, der Typ aus O.C. California), der im Fall von Waynes ermordeten Eltern ermittelt und dabei nach und nach all die Bösewichte kennenlernt, die Batman noch später das Leben zur Hölle machen sollen. Unter anderem den paddeligen Oswald „Pinguin“ Cobblepot (superfies: Robin Lord Taylor) und die ambivalente Selina „Catwoman“ Kyle (Camren Bicondova), die hier eher einem verrückten Straßenkind als einer Latexdomina gleicht. Das erzählt auch viel über die Serie: In Gotham geht es weniger um die schrillen und phantastischen Seiten der Figuren, wie beispielsweise in den Tim-Burton-Verfilmungen. Stattdessen sind alle erst einmal sterbliche Menschen, die erst durch die Umstände in ihrer düsteren Stadt gut oder böse werden. Eben mehr grau anstatt bloß schwarz und weiß.

Wo findest du die Serie?

 

Ursprünglich wurde Gotham auf dem US-Sender Fox und später auch auf ProSieben Fun ausgestrahlt. Da Letzteres quasi eh keiner empfängt, muss man für ein richtiges Binge-Erlebnis wohl auf Amazon Video gehen, dort gibt es alle bisherigen Folgen plus die derzeit in den USA laufende, dritte Staffel direkt nach der Fernsehausstrahlung. Wem Staffel eins hingegen erst mal reicht: Die gibt es auch auf Netflix. 

 

Der Zeitaufwand:

 

Da kommen wir jetzt zum Problem: Bei Fox muss man von der Qualität der Serie wirklich überzeugt gewesen sein, anstatt einer Pilotfolge wurde direkt eine ganze Staffel produziert. Und eine Staffel hat 22 (!) Folgen. Insgesamt gibt es also bereits 44 Folgen à 45 Minuten, seit vergangenem Montag kommt jede Woche eine neue Folge von Staffel drei dazu. Macht einen Zeitaufwand von bereits 33 Stunden. Da ist nix mit „Mal eben am Wochenende schauen.“ Dann eher eine Folge pro Tag und mindestens einen Monat damit rumbekommen.

 

Wo du Zeit sparen kannst:

 

Gotham ist eine ganz-oder-gar-nicht-Entscheidung. Das merkt man allein schon an den Kritiken der Hardcore-Batman-Fans: Manche finden es großartig und bereichernd, andere regen sich ständig auf, weil ihr Lieblingsschurke zu kurz kommt, direkt stirbt oder sich auf einmal ganz anders verhält als gedacht. Wem es nicht gefällt, der wird spätestens nach den ersten fünf Folgen aussteigen.

 

Wie kannst du das vor deinem Gewissen rechtfertigen?

 

Batman-Fans müssen gar nichts vor ihrem Gewissen rechtfertigen. Sie sind quasi das Gewissen ihrer Stadt. 

 

So fühlst du dich am Tag danach:

 

Irgendwie dreckig, weil alles in der Serie so düster und hoffnungslos ist. Alle kämpfen mit ihrer Vergangenheit, niemand (okay, bis auf vielleicht Bruce Wayne, aber der ist auch ein Kind) ist so richtig sauber. So richtig Lust nach New York zu ziehen, an das Gotham definitiv erinnert, hat man danach nicht mehr.  

 

Und jetzt?

 

Eine Landlust kaufen, um wieder die schönen Seiten des Lebens zu sehen. Oder „O.C. California“ schauen, das war ja ähnlich wie die Landlust, nur mit mehr Intrigen. Wer hingegen weiterhin im Superhelden-Kosmos bleiben möchte: Die Original Superman-Serie Die Abenteuer von Lois und Clark hat 88 Episoden, der Nachklapp Smallville sogar 218. Und dann gibt es ja eben noch die zahlreichen Batman-Verfilmungen. Damit kriegt man mindestens ein Jahr rum.

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