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Das ist... der Typ, der zufällig eine weltweite Schadsoftware gestoppt hat

Foto: Screenshot Twitter @MalwareTechBlog

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Das ist... 

Natürlich nicht die Person hinter dem Twitter-User @MalwareTechBlog, sondern nur ein Screenshot seines Twitter-Accounts, der zugegebenermaßen mit einer ziemlich coolen Katze bebildert ist. Die Person dahinter möchte (bisher) anonym bleiben, The Daily Beast schreibt, er sei ein 22-jähriger Hacker aus Großbritannien.

Der kann...

Einfach mal eben die seit gestern in 99 Ländern der Welt wütende Schadsoftware Wanna Decryptor, auch bekannt als WannaCrystoppen. Das vermutlich von der NSA geklaute Programm hatte bis Freitagabend geschätzte 75.000 Windows-Computersysteme befallen, darunter auch Krankenhäuser in Großbritannien und die Deutsche Bahn. Damit man sich das Ausmaß dieser Attacke besser vorstellen kann, hat der Hacker seine Daten auch der New York Times zur Verfügung gestellt, die das freundlicherweise visualisiert hat:

new york times

Darstellung auf Basis von @Malware-Techs ausgewerteten Daten weltweit betroffene Computer der Schadenssoftware "Wannacry"

Foto: Screenshot @New York Times

Der kommt... 

Auf sehr gute Ideen und wird deshalb gerade als "zufälliger Held" gefeiert. Gemeinsam mit Darien Huss, Sicherheitsexperte bei der US-Security-Firma Proofpoint, schaffte er es nämlich, die Schadsoftware zu stoppen - und das bloß, in dem er für 10,69 Dollar eine Domain registrierte und damit den mutmaßlich vom Programmierer eingebauten Stopp-Schalter umlegte. Zuvor hatte er im Code der Software eine eigenartige Domain gefunden und auf gut Glück geschaut, ob diese bereits registriert sei. War sie nicht, also kaufte er sie.

Der geht...

Jetzt vermutlich erstmal längere Zeit nicht mehr ins Bett. Seit bekannt wurde, wer hinter dem Stopp von WannaCry steckt, steht der Twitter-Account von @MalwareTechBlog nicht mehr still. 

Er selbst schreibt dazu nur lakonisch: "Eigentlich wollte ich heute meine 20.000 Twitter-Follower feiern." Mittlerweile sind es bereits 27.000. @MalwareTechBlog hat übrigens auch alle seine gesammelten Infos an die Behörden weitergegeben, in der Hoffnung, dass diese jetzt helfen, die Sicherheitslücken auf den Computern zu schließen - das Schadensprogramm ist aus seiner Sicht nämlich noch bei Weitem nicht endgültig besiegt.

Wir lernen daraus...,

dass die besten Ideen eben doch durch "einfach mal machen" entstehen. Und, dass auch Hacker nicht immer einen stringenten Plan verfolgen bei allem, was sie so tun. Merken wir uns auf jeden Fall für die nächste Hausarbeit. 

Nur Google weiß über ihn:

Dass er trotz Dasein als Held des Tages offenkundig die gleichen Probleme hat, wie viele andere 22-Jährige auch. Zu wenig Kohle, Leben in irgendeiner unerschlossenen Provinz und vor allem die Frage: Was, zur Hölle, tue ich hier eigentlich??

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