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Das sind... die „White Helmets“, für viele Menschen in Syrien die einzige Hoffnung

Foto: Ameer Alhalbi/AP

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Das sind ...

... die "White Helmets", auch "Syrian Civil Defence" genannt. Die Organisation hat sich auf die Fahnen geschrieben, in dem von der Opposition beherrschten Gebiet Syriens Menschenleben zu retten – denn dort existiert praktisch keinerlei zivile Infrastruktur mehr. Die "Weißhelme" gibt es seit drei Jahren. Sie werden vor allem direkt nach Luftangriffen oder Bombenabwürfen aktiv. Wohl wissend, dass sie sich damit in extreme Gefahr begeben, suchen sie in den Trümmern zerbombter Häuser und Straßen nach Überlebenden, die womöglich von Geröll verschüttet wurden. In der umkämpften Stadt Aleppo rücken die Helfer momentan bis zu zwölf Mal täglich aus. Ihre Mission lautet, „die größtmögliche Zahl von Menschenleben in der kürzest möglichen Zeit zu retten und weitere Verletzungen von Menschen und Zerstörung von Eigentum zu minimieren.“ Bislang sind über 100 Mitarbeiter der "White Helmets" bei ihrem Einsatz ums Leben gekommen. Zuletzt starb vergangene Woche Khaled Omar Harrah, genannt "der Held von Aleppo", der durch die Rettung eines erst wenige Tage alten Säuglings vor zwei Jahren weltberühmt geworden war.

Die können ...

... möglicherweise den Friedensnobelpreis bekommen. Gestern wurde bekannt, dass die Organisation, die nach eigenen Angaben schon mehr als 40 000 Menschen das Leben gerettet hat, dafür nominiert wurde. Die Organisation „The Syria Campaign“ hat eine Website aufgesetzt, die die Nominierung der „White Helmets“ unterstützen soll.

Die kommen ... 

... alle aus den unterschiedlichsten Berufen. Bevor sie Mitglieder bei den „Weißhelmen“ wurden, waren die Helfer Bäcker, Apotheker, Verkäufer, Fitnesstrainer. Insgesamt hat die Organisation 2600 Mitglieder, 50 davon sind Frauen. Die „White Helmets“ sind unbewaffnet und haben keine Schutzausrüstung.

Wir lernen daraus, ...

... dass der berühmte Satz des amerikanischen Schauspielers Fred Rogers auch 2016 noch seine volle Gültigkeit besitzt. Rogers war in den 1950er Jahren für Kinder in den USA so eine Art amerikanischer Meister Eder:  „Wenn ich als Kind in den Nachrichten beängstigende Situationen sah, sagte meine Mutter immer zu mir: 'Such nach den Helfern. Du wirst immer Menschen finden, die helfen.'"

Ein Ratschlag, an den man sich auch als Erwachsener halten sollte. Denn auch inmitten einer Gegend, die einem vorkommt wie die Hölle auf Erden, wo man kaum mehr etwas Menschliches zu entdecken vermag, gibt es Leute, die ihre Menschlichkeit nicht vergessen haben und das tun, was wichtig ist: Sie helfen denen, die Hilfe nötig haben. In Syrien sind das die „Weißhelme“. 

Nur Google weiß, ...

... dass es schon jetzt eine Kampagne gegen die Nobelpreis-Kampagne gibt. Vor allem Unterstützer des Assad-Regimes und der russischen Föderation behaupten, die „White Helmets“ seien nichts anderes als eine von den westlichen Staaten geführte PR-Kampagne und noch dazu Sympathisanten des IS. So zweifelten sie nicht zuletzt die Authentizität von Videoaufnahmen und Fotos an, die die Helfer bei ihrer Arbeit zeigen, wie zuletzt gestern, als das Bild eines verletzten Kindes in einem Notarztwagen um die Welt ging. Sie machen darauf aufmerksam, dass im April dem Chef der „White Helmets“ , Raed Saleh, das USA-Visum verweigert wurde und er bei seiner Ankunft in den USA, wo er einen Preis für die Arbeit der Organisation entgegennehmen sollte, sofort wieder ausgewiesen wurde.

Als Nichtregierungsorganisation haben sich die „White Helmets“ Neutralität verordnet. Sie arbeiten jedoch vor allem mit westlichen Organisationen zusammen. So unterstützen unter anderem die offizielle Entwicklungsorganisation der USA (USAID) und das Außenministerium der Niederlande die Weißhelme finanziell.   

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