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Wie geht es weiter mit den Flüchtlingen?

Foto: Stephan Rumpf / Collage: Daniela Rudolf

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Irgendwo sein, wo man vorher nie war, das ist nicht immer leicht. Dort wirklich anzukommen, ist noch schwerer. Und sich dort wirklich zu Hause zu fühlen, ist vielleicht am schwersten. Vor allem, wenn man nicht freiwillig hingegangen ist. Wenn man das eigene Zuhause verlassen hat, weil es dort Krieg gab oder Armut, Terror oder Bedrohung, keine Zukunft oder keine Arbeit, oder alles auf einmal.

Im vergangenen Jahr sind mehr als eine Million Menschen als Flüchtlinge und Asylsuchende nach Deutschland gekommen. Rund eine halbe Million Asylanträge wurden gestellt und laut BAMF wurden 282.726 Asylentscheidungen getroffen – etwa die Hälfte davon positiv. Von Januar bis April 2016 wurden 194.523 Entscheidungen getroffen, davon etwa 60 Prozent positiv. Weitere Anträge müssen bearbeitet werden und es werden immer noch mehr gestellt – denn auch, wenn Europa sich abschottet: Fluchtgründe gibt es immer noch und die Menschen finden ihren Weg. Wer hierbleiben darf, hat einen ersten, schweren Schritt geschafft. Aber der zweite, das Ankommen und sich zu Hause fühlen, ist fast genauso schwer.

Während also am einen Ende noch die grundlegende und politische Asyldebatte tobt und weiterhin Erstunterkunft und Asylverfahren organisiert und verbessert werden müssen, geht am anderen Ende das Leben weiter. Für alle. Für die, die hier geboren sind, die, die irgendwann dazugekommen sind, und die, die neu hier sind. Sie alle (und damit: wir alle) müssen darüber nachdenken und darüber sprechen, was wir tun müssen und können, damit wir uns hier alle heimisch fühlen und friedlich zusammenleben.

In der jetzt-Redaktion haben wir uns darum in den vergangenen Wochen grundlegende Lebensbereiche angeschaut, in denen Zusammenleben entsteht und die für eine Identifikation und für ein Zuhause-Gefühl wichtig sind: Wohnen, Lernen, Arbeiten, Feiern und Wertevorstellungen. Wie schafft man Wohnraum, der integriert? Wie werden sich unsere Städte durch Migration verändern? Wie ergeht es Flüchtlingen an der Uni und wie auf dem Arbeitsmarkt? Wie sehr muss man bisherige Ausbildungs- und Bewerbungs-Konzepte umdenken, um alle mitzunehmen, und welche Ideen gibt es schon? Vor welchen Problemen stehen Flüchtlinge in ihrer Freizeit und wie kann man sie lösen? Und wie wird und muss sich eigentlich unsere Gesellschaft verändern? Wie offen muss sie sein, wie viel Diversität verträgt sie und wer muss sich eigentlich wie viel an wen anpassen?

All diesen Fragen wollen wir in einer Artikel- und Interviewserie nachgehen. Es wird eine Reihe sein über das, was wir alle zusammen machen müssen, wenn feststeht, dass jemand bleiben darf und soll und muss: den nächsten Schritt. 

Hier findest du alle bisher schon erschienenen Texte der Reihe:

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