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Dichte und Undichte

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Die kalifornische Stadt Oakland im Allgemeinen und die Universität Oakland im Besonderen sind für Kiffer etwa das, was Bayern für Biertrinker ist. Oaksterdam ist die erste und einzige Universität der Welt, die sich die medizinische Erforschung von Cannabis zum Ziel gesetzt hat. Oakland aber hat wie viele kalifornische Städte ein kleines Problem in Form von Schulden: Das jährliche Defizit liegt bei 30 Millionen US-Dollar, die Arbeitslosigkeit bei 17 Prozent.
Viele Stadtbeamte möchten deswegen gerne die gewaltigen Cannabis-Indoor-Anbauflächen besteuern. Schätzungen zu Folge würde das 38 Millionen Dollar Steuern im Jahr einbringen. Nun ist Oakland in der seltenen wie glücklichen Situation, dass diejenigen, die die Steuerlast zu tragen hätten, überhaupt nichts gegen eine Besteuerung haben. Für die meisten Marihuana-Pflanzer nämlich wäre eine Besteuerung ihrer Unternehmen ein großer und wichtiger Schritt in Richtung Legalisierung. Wie die New York Times berichtete, standen zahlreiche Investoren schon Schlange, um in Oakland legal Marihuana anzubauen – darunter auch der Verlobte von Sängerin MIA, Ben Bronfman. Allerdings hat das US Department for Justice einen Strich durch die Rechnung gezogen – das Vorhaben verstoße gegen Bundesrecht. Joshua Green, Redakteur beim Magazin „The Atlantic“ und selbst ehemals Student in Oaksterdam versteht das nicht.

So lange Marijuana nicht legal in den USA angebaut werden darf, wird wohl weiter geschmuggelt werden. Im Oktober vergangenen Jahres wurde in Tijuana, Mexiko, die bisher größte Menge Marijuana überhaupt beschlagnahmt. Wie es aussieht, wenn 134 Tonnen Gras verbrannt werden, sieht man hier 

In Mexiko ist derweilen kein Ende der Drogenproblematik in Sicht. Im Gegenteil: Wie der britische Economist befürchtet, droht in Mittelamerika langfristig ein Zusammenschluss der mächtigen Drogenkartelle mit den „Maras“, den wegen ihrer Gewalttätigkeit berüchtigten Jugendgangs, aus El Salvador, Guatemala und Honduras. Diese Länder leiden zusammen mit Jamaica unter den höchsten Mordraten der Welt. Schätzungen zufolge sind etwa 70.000 Jugendliche Mitglieder in diesen Gangs. Durch die mittelamerikanischen Länder verläuft eine der großen Kokain-Schmuggelrouten aus Kolumbien nach Mexiko.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Acht Kartelle kämpfen seitdem um den Zugang zum größten Drogenmarkt der Welt, den USA. Alleine zwischen 2006 und Oktober 2010 fielen dem Drogenkrieg 28.000 Menschen zum Opfer.  

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Nach dem Tod Pablo Escobars 1992 und der darauffolgenden Zerschlagung der kolumbianischen Medellín- und Cali-Kartelle übernahmen die mexikanischen Organisationen, vormals selbst nur Transporteure für die Kolumbianer, die Macht im Kokain-Geschäft. Experten befürchten, dass die Maras auf ähnliche Weise das Geschäft an sich reißen. Die ohnehin instabilen und wirtschaftlich gebeutelten Staaten Mittelamerikas würde das ins Chaos stürzen.  

Davon kriegt der gemeine Kiffer in Europa wenig mit – der Großteil des hier konsumierten Marijuana stammt aus Marokko, Holland und illegalen Indoor-Plantagen hierzulande. Was das Zeug mit ihnen so macht, wenn es einmal geraucht wird, soll eine Dokumentation von National Geographic zeigen. Leider gibt es bisher nur die Vorschau.

Und noch eine Randnotiz: Es gibt Menschen, zu denen der Autor dieses Textes gehört, die halten die HBO-Produktion "The Wire" für die beste Fernsehserie, die je gedreht wurde. Auf jeden Fall dürfte sie die Probleme einer Stadt, die mit Drogenkonsum zu kämpfen hat, am realistischsten darstellen. In der vierten Staffel taucht ein mehr als burschikoses Mädchen namens Snoop auf.

Die Laiendarstellerin namens Felicia Pearson spielt eine lethargische, asexuelle Killerin im Dienst einer Drogenorganisation. Am 10. März wurde Felicia Pearson im echten Leben, so berichtet die Baltimore Sun, verhaftet - wegen Drogenschmuggel.
http://www.youtube.com/watch?v=gE-uY7P3pe4&feature=player_embedded#at=147

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