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War Osama bin Laden ein Stoner?

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Es wird weniger gekifft in Deutschland. Nur noch ein Viertel aller Jugendlichen (die Altersgruppe der 12- bis 25-Jährigen) hat schon einmal Cannabis probiert. Es handelt sich dabei um ungefähr 250 000 Personen, die meisten davon männlich. 2004 waren es noch 31 Prozent. Das geht aus einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hervor, die vor einigen Tagen erschienen ist. „Nach einem deutlichen Anstieg in den 1990er Jahren geht der Anteil Jugendlicher und junger Erwachsener, die mindestens einmal im Leben Cannabis konsumiert haben, seit 2004 kontinuierlich zurück“, sagt die Direktorin der BZgA mit dem so kifferkompatibel klingenden Nachnamen: Prof. Dr. Elisabeth Pott. Noch deutlicher sei der Rückgang in der Altersgruppe der 12- bis 17-Jährigen: Waren es 2004 noch 15 Prozent, sank der Anteil 2010 auf sieben Prozent.

Eben diese Behörde hat auch die Website www.drugcom.de eingerichtet, auf der sich Kiffer auf die Gefährlichkeit ihres Konsumverhaltens testen können. Darauf findet sich auch ein im Mai erschienener Artikel, der endlich mit der „Gateway-Hypothese“ aufräumt, wonach Kiffen mehr oder weniger automatisch zur Heroinabhängigkeit führe. Beispiel Japan und Nigeria: Dort haben 83 bzw. 78 Prozent aller 29-Jährigen mit Drogenerfahrung noch nie gekifft.    

Der Rückgang des Cannabiskonsums in Deutschland ist an und für sich erfreulich, wäre nicht am vergangenen Mittwoch ein Bericht von Europol erschienen. Darin heißt es, „neue psychoaktive Substanzen werden in „noch nie da gewesenem Tempo“ allgemein verfügbar“. Gemeint sind damit Kräutermischungen wie das mittlerweile verbotene „Spice“. Die „Legal Highs“ werden in Online-Headshops vertrieben. Nach einiger Zeit werden die Mischungen für illegal erklärt, in der Zwischenzeit sind aber bereits etliche neue auf dem Markt erschienen. 2010 waren es 41 Substanzen, die gemeldet wurden, fast doppelt so viele wie im Jahr zuvor und dreimal so viele wie 2008. (Auch das Schnupfen von Badesalz, jetzt.de berichtete, fällt wohl unter diesen Trend). Der Deutsche Hanfverband empfiehlt zu diesem Thema ein Interview mit Wolfgang Rascher, dem Leiter der Erlanger Kinder- und Jugendklinik, wo immer wieder mal Jugendliche mit "Legal-High"-Vergiftungen eingeliefert werden.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Muss das Leben des Topterroristen Osama bin Laden nicht fad gewesen sein? Bunga Bunga? Haram! Coca Cola? Haram. Ins Kino gehen? Haram. Im Internet rumsurfen? Zu gefährlich! Stattdessen den ganzen Tag in Abbottabad rumsitzen und das ziemlich miese pakistanische Fernsehprogramm glotzen. Kein Wunder, wenn man bei diesem Lebensstil ein bisschen aggressiv wird und am liebsten jede dieser Verlockungen kaputtbomben will. Seinen Ärger mit einer Maß mit Bier runterzuspülen, kommt ja auch nicht in Frage. Das verbietet der Koran nun unmissverständlich. Vielleicht hat Bin Laden seine freudloses Leben mit Marihuana spannender gemacht. Rund um das Grundstück fanden Reporter nämlich Marihuana-Pflanzungen. Osama, der Stoner...?



Text: philipp-mattheis - Foto: AP/Daily News Illustration

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