Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben

Wo ist das ganze LSD hin?

Teile diesen Beitrag mit Anderen:



LSD scheint aus der Mode geraten zu sein. In Hauptstadt-Techno-Clubs kriegt man auf dem Klo so ziemlich alles angeboten, nur eben kein LSD. Nachfragen beim Dealer des eigenen Vertrauens führen zu Reaktionen wie: „Das ist doch voll Neunziger, nimm lieber 2CB.“ Ist Bewusstseinserweiterung also out, Neunziger, was für Hippies? Vielleicht liegt der Niedergang von LSD aber gar nicht am Nachlassen der Nachfrage, sondern am Versiegen des Angebots. 2003 nämlich nahm die amerikanische Drogenbehörde DEA das wahrscheinlich größte LSD-Labor hoch, das es je gab. Darin stellten der Chemiker Leonard Pickert zusammen mit Gordon Todd 90 Prozent des gesamten im Umlauf befindlichen LSDs her. Als Ort ihrer Drogenküche suchten sie sich ein stillgelegtes Raketensilo aus und trippten gemeinsam mit einer ehemaligen Stripperin aus Kansas durch die Gegend. Mit eben der hat sich Vice-Redakteur Hamilton Morris unterhalten. [link=http://www.viceland.com/int/v18n5/htdocs/life-is-a-cosmic-giggle-803.php?page=1" target="_blank">Diese wirklich irre Geschichte gibt es hier zu lesen.

Neues aus der Reihe „saudämliche, aber trotzdem gefährliche Drogen“. Heute: Purple Drank!
Ende der Sechziger Jahre kam ein Texaner auf die Idee, etwas bitteren, weil codeinhaltigen Hustensaft mit Limo zu mischen. Ende der Neunziger erfuhr das Getränk in der Hiphop-Szene im Süden der USA ein Revival: Purple Drank wurde nun aus verschreibungspflichtigem Hustensaft, kohlensäurehaltiger Limonade und, äh, ja – zerstampften Bonbons gemischt. Rapper wie DJ Screw, Pimp C und Big Moe veröffentlichten Hymnen an das lila Getränk. 2004 hatten in Texas bereits acht Prozent aller Schüler Erfahrungen mit Purple Drank gemacht. Auch der Rapper Lil Wayne bekennt sich offen zum Konsum. Purple Drank soll euphorische Gefühle hervorrufen, die Bewegungen verlangsamen und nebenbei leider süchtig machen. Die Apologeten des lila Sirups Screw, Pimp und Big Moe sind mittlerweile alle an einer Überdosis gestorben. R.I.P Big Moe...

http://www.youtube.com/watch?v=wsoMVxtKlGM&feature=related    

„Cannabis ist eine berauschende Substanz, deren Konsum grundsätzlich gesundheitsgefährdend ist. Es ist deshalb ein wichtiges Anliegen der Bundesregierung, den Missbrauch von Cannabis zu verhindern“,  heißt es im Drogenbericht der Bundesregierung 2011, der am vergangenen Dienstag erschienen ist. Die darin enthaltenen Zahlen sprechen für den Erfolg dieses Anliegens: Gaben 2004 noch zehn Prozent der 12- bis 17-jährigen an, in den letzten zwölf Monaten Cannabis konsumiert zu haben, sank der Anteil der Kiffer auf fünf Prozent im Jahr 2010. Im selben Zeitraum halbierte sich übrigens auch der Anteil der Raucher fast: Er sank von 23 auf 13 Prozent. Während heute wohl niemand mehr die gesundheitsgefährdenden Effekte des Rauchens bezweifelt, gehen die Meinungen auseinander, was den Cannabis-Konsum betrifft. Zumindest dieser Herr namens Michael Backes, Experte für Special Effects in Hollywood-Filmen und Cannabis-Freak, würde der Drogenbeauftragten der Bundesregierung massiv widersprechen.

  • teilen
  • schließen