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Asiatisch-literarisch: So wird die KW 11

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Wichtigster Tag der Woche: Sonntag. Ich komme aus Bayern. Das ist mir meistens egal, aber diesen Sonntag wird es wichtig. Da sind hier Kommunalwahlen. Als ich letzte Woche Leute befragte, wen sie wählen, meinte einer, die Volksparteien SPD und CSU gingen ja gar nicht, das seien alles Sozialisten. Seinem Politikverständnis nach ist und bleibt Bayern wohl auf ewig sozialistisch.

Politisch interessiert mich… Die Ukraine. Ich finde es traurig, dass von den Leuten dort gar nichts mehr zu uns dringt. Es geht wieder nur um alte, weiße Männer, allen voran Putin. Der macht mich ratlos, fast so wie einst Berlusconi. Vielleicht schafft es der Konflikt, so lange in der Öffentlichkeit zu bleiben, bis der Typ lernt, Menschenrechte einzuhalten. Das wäre doch mal ein Experiment: einen politischen Streit so lange ausquatschen, bis er geklärt ist. Damit die Medien genügend Raum haben, darüber zu berichten und die betroffenen Politiker nicht durch andere Ereignisse abgelenkt werden, müsste dann nur der Rest der Welt für einige Zeit innehalten.

Wochenlektüre: Die Zeit schrieb kürzlich darüber, wie die vielen Asiaten in San Francisco die Stadt und den Staat verändern. Ich weiß sehr wenig über Asien. Aber der Kontinent wird wohl wichtig. Also will ich ihn verstehen. Zum Einstieg werde ich Haruki Murakamis Liebesroman „Naokos Lächeln“ lesen. Es heißt, die Japaner hätten zu wenig Sex. Also ist ein Liebesbuch angebracht, vielleicht haben sie ja einfach gänzlich andere Konzepte...

Keine Chance hat diese Woche: Hiromi Kawakami. Eine japanische Autorin, deren Bücher im Regal neben denen von Haruki Murakami stehen. Ihr Name sieht dem seinen ultraähnlich – sie schreibt aber dünnere Bücher. Weil ich mich sehr lange weigerte, überhaupt etwas von Haruki Murakami zu lesen, freute ich mich, meiner Informationslust mit einem dünneren Buch nachkommen zu können. Ich dachte also, es sei von ihm, und kaufte ein schnulziges, langweiliges und langsames Buch von ihr. Einer Freundin ist genau dasselbe passiert. Fiese Frau – diese Hiromi.

Kinogang? Weil Shanghai zu Asien gehört, werde ich „Shanghai Shimen Road“ sehen. Auch abgesehen von meiner Themenwoche scheint mir der Film sehr fein zu sein. Es geht darin um einen Jugendlichen, der im Shanghai der späten 80er Jahre in einer Gasse mit roten Backsteinhäusern wohnt: Er fotografiert Mädchen, wird Teil von Studentenprotesten und beobachtet, wie sich China dem Westen annähert.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

 Statt eines Filmausschnitts heute ein Bild, der Protagonist von "Shanghai Shimen Road" will nämlich Fotograf werden, das ist eines seiner Lieblingsmotive: die Nachbarin

Was ich diese Woche auf jeden Fall tun werde: „Thinking fast and slow“ von Daniel Kahnemann fertig lesen. In dem Buch steht, wie wir denken. Wenn ich das erst mal weiß, geht sicher alles viel besser. Und am Mittwoch gehe ich zu einer Lesung des frankokanadischen Autors Ryad Assani-Razaki. Die Lesung am Mittwoch ist in München, den Roman gibt's überall. Er heißt Imam und handelt von Straßenkindern in Afrika.

Und sonst so? Es gibt ja nicht nur Kinder in Afrika und Jugendliche in Asien sondern auch alte Leute in Deutschland. Die werden immer mehr, also sollte ich mich vorbereiten und die Ausstellung „Zukunft leben: Die demografische Chance“ im Deutschen Museum besuchen. Sie läuft dort noch bis zum 30. März und soll zeigen, wie sich der demografische Wandel auf verschiedene Aspekte unseres Lebens auswirkt – zum Beispiel die Arbeit und die Art, wie wir Familien bilden.




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