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So wird die KW 3: Am Strand mit einer Prinzessin und einem Börsenhai

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Wichtigster Tag der Woche: Da lass ich mich überraschen. Das Etikett meines Yogi-Tees hat mir heute Morgen dazu geraten, nur das Beste zu erwarten. Daran halte ich mich mal. Wenigstens bis zur nächsten Tasse.

Politisch interessiert mich... ob die Hitzlsperger-Euphorie vielleicht auch noch ins Parlament überschwappt. Umweltministerin Barbara Hendricks hat bereits im Dezember ihr Coming-Out bekannt gegeben – und das ganz schnörkellos und nebenbei. Man kann sich also auch ohne anschließendes Feuerwerk zu seinem Schwul- oder Lesbischsein bekennen. Trotzdem würde ein weiteres Outing für mehr Akzeptanz sorgen. Die wäre mit Blick auf die Debatte um die Lehrplanänderung bezüglich der "Akzeptanz sexueller Vielfalt" in Baden-Württemberg auch bitter nötig. Solange Horst Seehofer seine Heterosexualität nicht mit Nachdruck betont, bleib' ich aber zufrieden.

Wochenlektüre: Ist E.T.A. Hoffmanns Prinzessin Brambilla. Das Reclam-Heft wurde mir von einer Freundin zu Silvester geschenkt (für Weihnachten kam sie etwas zu spät) und liegt seitdem auf dem Fensterbrett. Laut Vorwort des Herausgebers ein Buch für alle, die willig und bereit sind, auf "einige Stunden dem Ernst zu entsagen und sich dem kecken, launischen Spiel eines vielleicht manchmal zu frechen Spukgeistes zu überlassen." Vielleicht tauscht Kollegin Elsner ja mit mir, wenn sie mit dem "Sandmann" fertig ist.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Kinogang? Martin Scorsese und Leonardo DiCaprio. Das kann ja nur wieder funktionieren. Nach dem großen Gatsby mimt DiCaprio in "The Wolf of the Wallstreet" den nächsten jungen Überflieger. Diesmal den ehrgeizigen Jordan Belford, der sich als New Yorker Börsenmakler die Nächte mit Sex, Drugs und Anlagenbetrug um die Ohren schlägt. Drei Stunden zwischen Provision und Prostitution? Klingt interessant. Für alle, die sich die Tage bis zum Filmstart vertreiben wollen, empfehle ich das "What Is Leonardo DiCaprio Upset About?"-Quiz.

Soundtrack? Die spannenden Neuerscheinungen lassen dieses Jahr noch auf sich warten. Anscheinend ist sogar für die Leute aus der Musikbranche ein kleiner Weihnachtsurlaub in der Karibik erschwinglich. Stattdessen versuche ich schrittweise die Al-Green-Ohrwürmer, die mir – wie jedes Jahr – seit Weihnachten in den Ohren liegen, zu vertreiben, um die Vorfreude auf den nächsten Winter zu steigern. Bei der sanften Abgewöhnung hilft mir Gregory Porter. Irgendwo zwischen Jazz, Blues und Gospel liegt sein drittes Album 

Und sonst so? Während in Hamburgs Gefahrenzone jeder Durchschnittsmensch von der Polizei durchsucht wird, versucht sich die Berliner Modeelite von jedem abzuschotten, der zu gewöhnlich aussieht: Morgen öffnet die Fashion Week für alle zutrittsberechtigten Modefreaks. Nach Berlin fahren um, eingepfercht zwischen C-Promis und verkleideten Snobs, drei Euro für eine Breze zu zahlen? Da warte ich lieber, bis das Oktoberfest beginnt und spare mir das Zugfahren. Auch von München aus kann ich mich am Touristenzirkus erfreuen, denn...

 

Was ich die Woche auf jeden Fall tun werde: Die Austellung "Life's a Beach" mit Martin Parrs Fotografien im Schirmer/Mosel Showroom besuchen. Seit 1970 dokumentiert der Brite skurrile Strandszenen. Was auf den ersten Blick nach plumpen Schnappschüssen aus dem letzten Urlaub aussieht, besticht bei genauerer Betrachtung durch ausgeklügelte Komposition und subtilen Witz. Ein Anlass auch im Winter mal das Hawaii-Hemd auszupacken. Außerdem veranstaltet am Dienstag das Institut Volkskunde/Europäische Ethnologie der Ludwig-Maximilians-Universität das Forschungskolloqium "Pop-Musik-Welten" in der Favorit-Bar. Diese Woche ein Vortrag mit dem Titel "Geographies of Music: Exploring People, Place and Environment in Cool Istanbul".

 

Keine Chance haben diese Woche: Schneemänner. Leider. Laut Wetterexperten gibt es nur leichten Schneefall. Wenn die Temperaturen schon um den Gefrierpunkt krebsen, will ich auch auf meine Kosten kommen.  

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