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Was tun, wenn sich der Taxifahrer verdächtig verhält?

Während der Taxifahrt wurde es immer dunkler.
Foto: Florian Peljak

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Ob man einen netten oder irren Taxifahrer erwischt, ist immer ziemlicher Zufall. „Ich habe vorher nicht realisiert, wie verletzlich wir sind, wenn wir uns mit Fremden in diesen Autos befinden“, schreibt auch die US-amerikanische Autorin Kelly Barnhill auf Twitter. „Aber wir sind es.“ Und startet einen Thread, in dem sie eine Horror-Taxifahrt beschreibt – und mit welchem Trick sie diese beendet hat.

Wenn all das, was sie da schreibt, tatsächlich wahr ist, könnte ihre Idee sie vor Schlimmerem bewahrt haben: Als Barnhill am Flughafen in Houston ankam, bestellte sie einen Fahrer über die Taxi-App „Lyft“, die ähnlich funktioniert wie Uber. Der Fahrer, ein junger Mann, wirkte sehr sympathisch, schreibt Kelly. Doch schnell beklagte er sich darüber, dass sein Navi ihm immer wieder eine Route empfehlen würde, die nicht die schnellste sei. „Ich habe in dem Moment nicht realisiert, dass er damit sagen wollte, dass er sein Navi ausstellen wird“, schreibt Kelly. Er nahm also eine andere Route. Noch vertraute sie dem Fahrer.

Ihren eigenen Angaben zufolge sollte Barnhill eigentlich um 20.11 Uhr am Hotel ankommen. Doch die Ankunftszeit verschob sich in der App immer weiter. Als der Fahrer ihr auch noch wiederholt Komplimente für ihre „schönen Augen“ machte, begann Barnhill, sich immer unwohler zu fühlen.

Dann wurde es dunkel. „Ich habe nicht gemerkt, dass wir in die falsche Richtung fuhren, raus aus der Stadt“, so Barnhill. Sie versuchte, ihren Mann anzurufen, doch ihr Handy hatte kein Netz. „Fahren wir wirklich in die richtige Richtung?“, fragte sie den Fahrer. „Entspann dich. Ich weiß schon, was ich mache“, entgegnete der. Es sei einfach viel Verkehr. Barnhill begann, von ihren Kindern zu sprechen und davon, wie sehr diese sie bräuchten. „Ich hatte solche Angst, weil ich nicht wusste, wo dieser Mann mit mir hinfährt.“

Doch dann hatte Barnhill ihrem Thread zufolge eine ziemlich gute Idee: Sie erfand eine Geschichte. Und zwar eine über ihren angeblichen Arbeitgeber, eine länderübergreifende Sicherheitsfirma. Kollegen, die früher in Spezialeinheiten gedient hätten. Kollegen mit sehr breiten Nacken und russischem Akzent. Ihr Boss wolle immer wissen, wo sie sich genau befinde – deswegen sei sie auch ziemlich sicher, dass er über ihr Handy immer alles mithöre.

Da machte der Fahrer plötzlich eine scharfe Wendung. Der Verkehr müsste sich wieder beruhigt haben, sagte er. Die ursprünglich halbstündige Fahrt dauerte da schon länger als eine Stunde. Kurze Zeit später kam Barnhill am Hotel an – und musste 94 Dollar statt der eigentlich angegebenen 30 Dollar zahlen.

Wollte der Fahrer ihr etwas antun oder sie um 60 Dollar prellen? Beides sei schrecklich, schreibt Kelly. Der Fahrdienst habe ihr die Differenz erstattet, gegen den Fahrer wird mittlerweile ermittelt.

soas

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