Der Playbutton ist eine digitale Schallplatte zum Anstecken, ein tragbarer Musikspieler in Form eines 4,5 Zentimeter großen Buttons. Er hat einen Eingang für Kopfhörer und gerade einmal drei Tasten (Wiedergabe/Pause, nächstes Stück, vorheriges Stück). Um die Batterie aufzuladen, muss man das Ding über ein USB-Kabel an den Rechner anschließen. Doch anders als bei jedem x-beliebigen MP3-Player hat man keinen Zugriff auf die integrierte Festplatte – und auf der ist nur die Musik drauf, die man mit dem Anstecker gekauft hat.
In anderen Worten: Der Playbutton ist ein ziemlich anachronistisches Spielzeug. Die Frage ist nun: Ist der Playbutton mehr als ein Zuckerl für die Fans? Braucht ihn irgendwer?
Nostalgiker mögen jetzt sagen, na klar, darauf haben wir gewartet, das ist der Walkman der Neuzeit, der Discman der Zukunft. Etwas für Menschen, die sich noch an die Zeiten erinnern können, als man noch in den staubigen Kisten von Plattenläden nach neuer Musik kramte. Als es noch eine Bedeutung hatte, wie ein Album zusammengestellt war – schon, weil man nicht ohne Weiteres vor- und zurückspulen konnte.
Nick Dangerfield, der New Yorker Erfinder des Playbuttons, denkt da noch an eine andere Zielgruppe. Die Menschen, sagte er der britischen BBC einmal, hätten die Schnauze voll von CDs, aus dem Internet heruntergeladene Dateien seien aber auch nicht das Wahre. „Ich wollte digitale Dateien auf einen einer bestimmten Band gewidmeten Spieler packen, der zeigt, dass man die Musik gekauft hat und, dass man eben jene Band mag."
So entstand der Playbutton im Jahre 2010. Mittlerweile sind einige prominente Alben in dem Format erhältlich, das grandiose Debüt von The xx etwa, Alben von Florence + The Machine, Belle And Sebastian sowie eine Sonderedition von Lady Gagas „Born This Way". Und nun eben das Solo-Debüt von König Boris. Das Ding hat schon jetzt Sammlerwert, es ist entsprechend teuer und nur schwer zu kriegen: 20 Euro kostet Der König tanzt in der tragbaren Version, und die gibt es nur auf Konzerten und in ausgewählten Plattenläden.
Text: thierry-backes - Foto: Fettes Brot Schallplatten