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Verwirrung um Doherty-Hochzeit

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In Phuket, Thailand am Neujahrstag, so ging die Mär, hätten die beiden nach einer buddhistischen Zeremonie geheiratet - voller Liebe und Blumen-Arrangements und vor ihren engsten Freunden und Verwandten. Dank zahlreicher englischer Regenbogenpresse-Berichte malten wir uns aus, wie die beiden mittags um halb zwei, sie in einem weißen Galliano-Kleid, mit offenem Haar und barfuss, er im schwarzen Anzug und seinem kleinen Pony-Hütchen auf dem Kopf einander das Ja-Wort gaben, danach von Weihwasser besprüht wurden und dann auf Blüten in ihr fünf-Zimmer-Hotel-Appartement für mehrere tausend Euro pro Nacht wandelten und ordentlich feierten.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

So minutiös beschrieben die üblichen Verdächtigen der englischen Klatschpresse (von Mail On Sunday über Sun und Daily Mail) die Zeremonie, die laut derselben Berichte dank zahlreicher Security-Beauftragten von der Öffentlichkeit völlig abgeschirmt gewesen seien. Für den Gossip-Voyeur am Bildschirm war die Nachricht zusätzlich aufregend, da der rekonvaleszente Drogen-Abhängige Pete Doherty sich in Thailand auf nicht ganz ungefährlichem Pflaster bewegt: wird man in Thailand mit Drogen erwischt, kann das unter Umständen Todesstrafe bedeuten. Und selbst wenn Doherty unbeschadet aus den Flitterwochen zurückkehrt, wartet zuhause möglicherweise ein Haftbefehl auf ihn, da er mit dieser Reise gegen die Bewährungsauflagen verstoßen hat – die besagen, dass er England nur zur Arbeit verlassen darf, sich wöchentlich bei seinem Bewährungshelfer melden muss und ganz sicher nicht wegen des guten Klimas einfach mal zum Urlauben nach Thailand entfleuchen darf. Aber, aber: Nach drei Stunden voller Freude und Kantinen-Gesprächsstoff kam prompt die Ernüchterung: Kate Moss’ Sprecher Stuart Higgins verkündete der Presse, dass nichts von all dem stattgefunden habe, was in den Zeitungen und im Internet stand. Dass die beiden ganz einfach Urlaub in Thailand machen würden. Und dass von Heirat keine Rede sein könne: "Im Gegensatz zu vielen völlig falschen Medienberichten gab es keinerlei Form einer Hochzeitszeremonie." Bleibt nur die Frage, auf welcher anderen Hochzeit sich die anonymen Augenzeugen befanden, die so minutiös und ausführlich von der ergreifenden Zeremonie berichten konnten. Bild: dpa

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